TV-Tipp: Ryan Philippe als Kriegsfotograf in „The Bang Bang Club“

Regisseur Steven Silver zeigt im Detail die Arbeit von vier Kriegsfotografen – und wirft die Frage nach ihrer moralischen Verantwortung auf. Unser Filmtipp
Vier Kriegsfotografen (Ryan Phillippe, Taylor Kitsch, Frank Rautenbach, Neels van Jaarsveld) halten Anfang der 1990er Jahre die bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen in den südafrikanischen Townships fest. Muss man als Augenzeuge bei Gräueltaten eingreifen und einem Sterbenden zu Hilfe eilen, oder reicht es, das Unmenschliche zu dokumentieren?
Fragen nach der ethischen Verantwortung des Fotojournalismus reißt Steven Silvers Drama allenfalls an und bezieht seine Spannung eher aus der detailgetreuen Nachinszenierung von Meuchelmorden mit Machete, MG und Speeren oder actionreichen Szenen, in denen die Knipsclique sich unter Einsatz ihres Lebens zwischen die Fronten begibt. Sie bekommen ihren Adrenalinkick, geile Bilder von Massakern und den Pulitzer-Preis. Der Zuschauer bekommt einen wohl realistischen Einblick ins Bildergeschäft der Kriegsberichterstattung – und zumindest einige Anregungen, um über deren Bedeutung und Manipulierbarkeit nachzudenken. ascho
„The Bang Bang Club“ läuft um 23.15 Uhr auf 3sat.