TV-Tipp: Saoirse Ronan in „Wer ist Hanna?“

Ihr Vater hat Hanna zu einer Tötungsmaschine erzogen. Jetzt ist auf einmal die CIA hinter ihr her. Unser Fernsehtipp
Im Safari auf der Reeperbahn wird normalerweise gefickt. In „Wer ist Hanna?“ entfaltet sich dort eher ein burleskes Märchenland, als Geheimdienstlerin Marissa (Cate Blanchett) bei einem Killer im Jogginganzug den Mord an Hanna (brillant: Saoirse Ronan) in Auftrag gibt – einem Mädchen, das sich trotz ihrer 15 Jahre prima gegen Attentate wehren kann und eine wilde Hetzjagd durch halb Europa veranstaltet. Man muss schon einiges schlucken bei diesem Thriller, der eigentlich keiner ist. Zum Beispiel, dass das Ende von Hannas Kindheit im finnischen Wald, wo ihr Vater (Eric Bana) sie zur Tötungsmaschine ausgebildet hat, an den CIA gemeldet werden muss – warum, bleibt offen.
Der Film kümmert sich lieber um seine symbolsatten, oft großartigen Bilder, von denen viele im stillgelegten, verrotteten Spreepark-Vergnügungspark in Berlin entstanden sind. Hannas Geschichte ist ein Coming-of-Age der anderen Art, ein stilisiertes Feuerwerk an Zitaten aus der Filmgeschichte und nicht zuletzt ein Grimm’sches Märchen. Nur, dass zum „Wenn sie nicht gestorben sind …“ kaum noch jemand übrig bleibt. kab