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„Schweigen und Vertuschen – Die Todsünden der katholischen Kirche“ bei Arte

Schweigen und Vertuschen Arte
(Bild: Arte/© Eco Media TV/Andreas Krüger)

Schon seit Jahrzehnten ist bekannt, dass die katholische Kirche ein gewaltiges Problem mit sexuellem Missbrauch hat. Was lange Zeit ein offenes Geheimnis war, ist seit einiger Zeit auch statistisch belegbar: Allein in Frankreich gibt es 300 000 Fälle, in denen Priester Kinder vergewaltigt haben. Die Kirche selbst geht zögerlich mit dem Skandal um, auch deshalb schwindet die Zahl ihrer Mitglieder seit langem. Doch sie ist nicht allein in ihrer halbherzigen Reaktion: Auch Staaten halten sich gerne heraus und lassen die Kirche die Verbrechen intern klären. Mit diesem Phänomen setzt sich die Dokumentation „Schweigen und Vertuschen – Die Todsünden der katholischen Kirche“ auseinander.

Auch Deutschland lässt im Umgang mit dem Skandal einiges zu wünschen übrig. Vor mehr als zehn Jahren wurde der Missbrauch deutscher Geistlicher im großen Stil aufgedeckt, doch nach wie vor darf die Kirche oft selbst entscheiden, wie mit den Tätern verfahren wird. „Das ist nicht nur ein Kirchenversagen, das ist ein Staatsversagen“, sagt der Münchener Sozialpsychologe Heiner Keupp. Aber auch die Nachbarländer Frankreich und Belgien werden beleuchtet. In allen drei Ländern ist die Kirche darauf bedacht, die Verbrechen kleinzureden oder zu vertuschen – und der Staat lässt sie oft gewähren. Im Film kommen Betroffene und Aktivist:innen zu Wort, wie etwa der Initiative-Gründer François Devaux, aber auch Kirchenmitglieder wie der Kirchenrichter Pierre Vignon, der aufs Land versetzt wurde, als er den Rücktritt eines Kardinals gefördert hat.

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