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TV-Tipp: „Shoplifters“ ist Japans „Parasite“

Shoplifters
(Foto: © Fuji Television Network/Gaga Corporation/AOI Pro. Inc. All rights reserved)

Was hilft gegen die Verheerungen des Kapitalismus? Eine Familie, selbst wenn es nicht die eigene ist. Unser Fernsehtipp

Über die alltägliche Ungleichheit im turbokapitalistischen Korea weiß die ganze Welt dank „Parasite“ bestens bescheid. Aber auch in Japan gibt es große Ungleichheit. Damit setzt sich der Regisseur Hirokazu Kore-eda schon länger auseinander. Mit „Shoplifters – Familienbande“ hat er 2018 sein bisher erfolgreichstes Statement abgegeben: Der Film hat in Cannes die Goldene Palme gewonnen. Doch mit seiner Mischung aus Comedy und Drama hat „Shoplifters“ nicht nur die Festivaljury überzeugt.

Darin geht es um die Patchworkfamilie Shibata, die zusammengedrängt in einer winzigen Wohnung in Tokio lebt. Sie hält sich eher schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Vater Osamu arbeitet auf dem Bau, seine Frau Nobuyo in einer Reinigung. Großmutter Hatsue bekommt Witwenrente, und Aki fängt gerade an, als Animiermädchen zu arbeiten. Da das Geld einfach nicht reicht, nimmt Osamu seinen Ziehsohn Shota auf nächtliche Diebestouren mit. Bei einer von ihnen begegnen sie dem kleinen Mädchen Yuri, nehmen es mit nach Hause und füttern es. Da Yuris Eltern sie nicht zu vermissen scheinen, wird sie bald behandelt wie ein Teil der Familie. Auch der anfänglich fremdelnde Shota freundet sich mit seiner neuen Schwester an. Er beginnt sogar, ihr das Klauen beizubringen – aber was, wenn sie eines Tages erwischt werden?

„Shoplifters – Familienbande“ läuft um 20.15 Uhr auf arte.

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