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TV-Tipp: Spielfilm „Die Wannseekonferenz“ – 80 Jahre danach

Die Wannseekonferenz
(Bild: ZDF/JULIA TERJUNG)

Vor 80 Jahren wurde in einer Villa in Wannsee die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung beschlossen. Das neue Drama schildert die Besprechung der Nazis.

Am 20. Januar 2022 hat sich ein einschneidender Tag in der Geschichte der Welt zum 80. Mal gejährt: die sogenannte Wannseekonferenz. Sie gilt als der Tag, an dem das Nazi-Regime die methodische Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung offiziell beschlossen hat. Zum Gedenken zeigt das ZDF erstmals den Spielfilm Die Wannseekonferenz von Matti Geschonneck, der die betreffende Verhandlung dramatisiert.

Es ist der 20. Januar 1942, der führende Nazi Reinhard Heydrich hat in Berlin-Wannsee zu einer „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ geladen. Anwesend sind 15 Führungsmitglieder der SS, der NSDAP und der Ministerialbürokratie. Thema ist die „Endlösung der Judenfrage“. Zwar werden bereits jetzt jüdische Menschen in Europa gnadenlos verfolgt – doch die Anwesenden wollen den Prozess strukturieren, vereinfachen und bürokratisieren.

Hannah Arendts These der „Banalität des Bösen“ ist deutlich sichtbar: In anderthalb Stunden beschließen die Männer den Tod von Millionen. Zweifel gibt es an der Machbarkeit des Projekts – moralische Einwände hat niemand. Adolf Eichmann, auf dessen Protokoll das Drehbuch beruht, erinnerte sich später bei seinem Prozess in Jerusalem, sie hätten „in sehr unverblümten Worten die Sache genannt“: Allen Beteiligten war klar, worum es ging –  eine Tatsache, die den Holocaust in seiner ganzen Monstrosität sichtbar macht.

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