TV-Tipp: Taika Waititis „Wo die wilden Menschen jagen“

Nach dem Tod seiner Pflegemutter büxt Ricky in die neuseeländische Wildnis auf. Ziehvater Hector ist ihm dicht auf den Fersen …
Heute ist Taika Waititi längst universell anerkannt. Der neuseeländische Regisseur hat mit „Thor: Tag der Entscheidung“ einen Marvel-Blockbuster gedreht. Seine Nazi-Persiflage „Jojo Rabbit“ hat 2020 einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch gewonnen. „Wo die wilden Menschen jagen“ ist damit auch ein bisschen ein Blick zurück. Denn es zeigt Waititi noch an der Schwelle zum ganz großen internationalen Erfolg. Doch schon 2016 war er in seiner Heimat einer der populärsten Filmemacher – und ist mit diesem Film endgültig auch über die Grenzen bekannt geworden.
Wie „Jojo Rabbit“ ist auch „Wo die wilden Menschen jagen“ eine Buchadaption. Doch statt um Deutschland in den 30ern geht es um Neuseeland in der Gegenwart. Hier muss Ricky (Julian Dennison) aus dem Jugendheim ausziehen und kommt bei Bella (Rima Te Wiata) und Hector (Sam Neill) unter, die auf dem Land eine Farm betreiben. Dem HipHop-Fan Ricky ist das gar nicht recht, und erst nach anfänglichen Spannungen freundet er sich mit Bella an. Doch als sie überraschend stirbt, will Ricky alles – außer zurück ins Pflegeheim.
Kurzerhand täuscht er seinen Tod vor und flüchtet in den Busch Neuseelands. Hector durchschaut jedoch seinen Plan und verfolgt Ricky in die Wildnis. Bald ist die Polizei hinter beiden her: Sie nimmt an, Hector habe Ricky entführt, nachdem seine Frau gestorben ist …
Das ernste Thema der Buchvorlage hat Waititi für „Wo die wilden Menschen jagen“ mit seinem typischen Humor aufgelockert. Dem Publikum hat es gefallen: Die Tragikomödie schaffte es Ende des Jahres auf zahlreiche Bestenlisten.