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TV-Tipp: „The Deep“

The Deep
(Bild: WDR/2012 Blueeyes Productions, Filmhuset Produksjoner)

Nach einer wahren Geschichte: Ein isländischer Fischer kentert und muss einen Weg finden, das eiskalte Wasser zu überleben. Unser Fernsehtipp

Als einziger Überlebender eines Schiffsunglücks treibt Gulli (Ólafur Darri Ólafsson) hilf- und hoffnungslos vor Island im eisigen Nordatlantik. Wenn ihm Gott noch einen Tag schenkt, schwört er, wird er Mama zuliebe die Milch nur noch aus dem Glas trinken, der Witwe eines ertrunkenen Kollegen Trost spenden, seine Schulden bezahlen und sich endlich trauen, die Frau anzusprechen, die er heimlich liebt …

Nach einem authentischen Fall von 1984 erzählt Regisseur Baltasar Kormákur („Contraband“) in fahlen Bildern von Verzweiflung, Qual und einer medizinischen Sensation: Sechs Stunden im Eiswasser hatte bis dahin noch nie ein Mensch überlebt. Gulli, gesegnet mit „Robbenfett“, wie ein konsternierter Arzt sagt, bekommt schließlich mehr als einen Tag geschenkt. Doch nicht alle Versprechen an Gott wird er halten am Ende – denn anders, als Hollywood uns glauben machen möchte, muss selbst eine existenzielle Erschütterung nicht unbedingt einen neuen Menschen aus dir machen. Ein kleiner großer Film in matten Farben; ohne jede Emphase, doch voller Empathie.

Text: Matthias Wagner

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