TV-Tipp: Themenschwerpunkt „Schöne neue Gesundheitswelt“ auf Arte
Mit drei Dokumentationen hintereinander stellt Arte die Frage nach der Zukunft der Medizin – nach der Pandemie so relevant wie nie.
Nicht nur die Corona-Pandemie hat die medizinische Versorgung wieder ins allgemeine Bewusstsein gebracht. Gesundheit ist schon immer ein Thema, das zentraler und wichtiger kaum sein könnte. Medizin vereint Wissenschaft und Technik, aber auch soziale Aspekte und kulturellen Wandel. Was wird die Zukunft bringen? Dieser Frage widmet der Sender Arte einen eigenen Themenschwerpunkt am Dienstag, den 26. April 2022. „Schöne neue Gesundheitswelt“ vereint drei Dokumentationen zum Thema unter einem Dach.
„Medikamentenmangel – Profitgier mit Todesfolge“ befasst sich mit der weltweiten Medikamentenknappheit. Diese bestand schon vor der globalen Pandemie, doch hat diese das Problem noch verschärft. Ein Hauptgrund, warum sie so verheerend gewirkt hat, ist die Globalisierung. Drei Viertel der Medikamente, die in Europa verabreicht werden, sind von Zulieferungen aus Asien abhängig. Eine Krise in einem Teil der Welt kann damit weitreichende Folgen im Rest der Welt haben. Auch sonst sind es oft wirtschaftliche Entscheidungen, die dazu führen, dass Pharmakonzerne lieber neue, teure Stoffe entwickeln, als bereits existente weitläufig verfügbar zu machen.
Doch nicht nur medizinische Firmen sehen einen Weg, sich zu bereichern. Auch das Silicon Valley möchte ein Stück vom Kuchen. Darum geht es in „Praxis Dr. Zuckerberg – Gesund mit Algorithmen?“ (Foto). Große Techfirmen wie Google, Microsoft oder Meta wollen mit der Gesundheit Geld verdienen, indem sie medizinische Daten aufnehmen oder Versicherungen verkaufen. Neue Konzepte für KI-assistierte Diagnostik oder einfachere Medikamentenverschickung werden entwickelt. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg glaubt gar, bis zum Ende des Jahrhunderts alle Krankheiten ausrotten zu können. Aber die Bilanz dieser Unternehmen, wenn es um Privatsphäre oder Sicherheit geht, ist alles andere als vielversprechend …
Den Abschluss macht „Gras auf Rezept“. Statt auf neu entwickelte Wirkstoffe schwören immer mehr Ärzt:innen auf eine der ältesten Drogen der Welt: Cannabis. Seit 2017 ist medizinisches Marihuana in Deutschland legal, es wird von den Krankenkassen verschrieben. Gerade Patient:innen, die unter schweren Krankheiten wie Krebs leiden, versprechen sich davon Linderung oder gar Heilung. Auf der anderen Seiten mehren sich kritische Stimmen: Als Medikament ist Marihuana nach wie vor nur bedingt erforscht. Der breite Einsatz kann damit selbst als Studie gelten – mit den Kränksten als Versuchskaninchen …