Frances McDormand in „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ im ZDF
Einer der besten US-Film der letzten Jahre: „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ mit Frances McDormand ist ein Ereignis.
Weil die Polizei nach dem Mord an Mildred Hayes’ Tochter weiterhin keinen Täter finden kann, greift die Souvenirshopbesitzerin (Frances McDormand) ein. Sie bucht drei Plakatwände am Ortseingang und bezichtigt die Ordnungshüter der Untätigkeit. Der krebskranke Polizeichef Willoughby (Woody Harrelson) versucht, die wütende Frau zu besänftigen, die sich zudem mit dem rassistischen Hilfssheriff Dixon (Sam Rockwell) anlegt. Doch wie in einer griechischen Tragödie eskaliert der Konflikt immer weiter – dann greift Willoughby als Deus ex Machina ein …
Martin McDonagh deutete 2008 mit „Brügge sehen … und sterben“ schon seine Fähigkeiten an, Brutalität, Humor und Humanismus in Einklang bringen zu können. Getragen von den herausragenden Darstellern reicht „Three Billboards“ über seinen rein filmischen Status als Groteske im Stil der Coen-Brüder weit hinaus. Der Film wird zu einer Parabel über unsere von Aggression und Konfrontation geprägten Zeiten, erst recht im Trump-Amerika. Schwere Prügel und Brandwunden, seelische Verwüstungen und das Dasein als innere Einöde: Der Weg zu Läuterung und Erlösung ist in diesem Film extrem beschwerlich. „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ ist nichts weniger als ein Film über die menschliche Natur – wenn man ihre Ambivalenz denn aushält.
Frances McDormand und Sam Rockwell wurden für ihre Rollen mit dem Oscar ausgezeichnet. Ein absolutes Filmhighlight, das es so selten und erst recht selten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gibt. Ansehen!
„Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ läuft heute Abend um 20:15 Uhr in der ARD.
Martin McDonaghs neuester Film „The Banshees of Inisherin“ gewann gerade drei Golden Globes, darunter für Hauptdarsteller Colin Farrell. Hier ist unsere begeisterte Kritik zum Film.