„Tierleid vom Fließband“ bei Arte
Die neue Dokumentation fragt nach den Hintergründen und Auswirkungen der industriellen Massentierhaltung.
Vegetarismus und Veganismus sind auf dem Vormarsch. Glaubt man bestimmten Leuten, ist für Fleischesser:innen kein Platz mehr, werden sie von der „Klima-Lobby“ und ähnlichen Strohmännern diskriminiert. Die Realität sieht jedoch anders aus: Nach wie vor dominiert Fleisch vielerorts die Speisekarten. Und die Zahlen sind gigantisch: 750 Millionen Tiere werden in Deutschland jährlich geschlachtet und gegessen, in Frankreich sind es sogar eine Milliarde – und weltweit ganze 70 Milliarden. Welche Auswirkungen das hat, thematisiert die neue Dokumentation „Tierleid vom Fließband“. Arte zeigt sie im Rahmen des Themenabends „Mensch vs. Natur“.
Regisseurin Caroline Du Saint legt das Augenmerk auf die industrielle Massentierhaltung. Gleich am Anfang des Films zeigt sie einen kleinen Bauernhof in Frankreich, auf dem ein Paar Kühne und Schweine hält, wie es früher üblich war – wenig Tiere, die draußen frei herumlaufen. Für mehr als 80 Prozent aller Nutztiere sieht die Realität heute anders aus. Sie werden in Großbetrieben gehalten, in winzigen Käfigen oder Batterien, werden gemästet und verstümmelt. Viele verbringen ihr ganzes Leben in einer Halle, ohne jemals den Himmel zu sehen. Du Saints These ist klar: Hier werden Tiere nicht länger als Lebewesen gesehen, sondern als Produkt. Wie konnte es so weit kommen?