TV-Tipp: Tilda Swinton und Ralph Fiennes in „A bigger Splash“
Luca Guadagninos Remake des Klassikers „Der Swimmingpool“ mag inkonsistent sein – die großartigen Schauspieler*innen trösten darüber hinweg. Unser Filmtipp
Auf einer süditalienischen Insel trifft das Künstlerpaar Paul und Marianne auf ihren alten Freund Harry und dessen Tochter Penelope – bald vergiften sexuelle Obsessionen und Abhängigkeiten die unbeschwerte Sommeratmosphäre … Luca Guadagninos loses Remake von „Der Swimmingpool“ (1969) mit Alain Delon und Romy Schneider ist ein bemerkenswert inkonsistenter Film: Auf klassisch inszenierte Dialogpassagen folgen Theatralik und entfesselte Kamerafahrten, wobei „A bigger Splash“ besser wird, je näher er sich am Camp bewegt – sobald Guadagnino „nur“ erzählen will, werden seine Drehbuchschwächen offenbar.
Kaum gelungen, weil arg plakativ, ist auch Guadagninos Versuch, die altbekannte Geschichte auf den letzten Metern zu politisieren, indem er das Dolce Vita seiner Figuren mit dem Elend somalischer Flüchtlinge an der italienischen Mittelmeerküstex kontrastiert. Getragen wird der Film ohnehin von seinen schillernden Charakteren: Tilda Swinton bleibt zum größten Teil stumm, während Ralph Fiennes eine ungewohnt exaltierte Performance liefert, gipfelnd in einem manischen Ausdruckstanz zu „Emotional Rescue“ von den Rolling Stones.