TV-Tipp: „Ukraine – Kampf gegen Moskaus Diktat“
Die neue Dokumentation zeigt den Widerstand der Ukrainer:innen – und erklärt die Identität, die ihnen die Kraft dazu gibt.
Der Krieg in der Ukraine bestimmt seit Monaten die Medienwelt. Dass er passiert, ist für niemanden mehr eine Neuigkeit. Doch die Hintergründe sind deswegen noch lange nicht klar oder offensichtlich. Die brandneue Dokumentation „Ukraine – Kampf gegen Moskaus Diktat“ geht genau diese Frage an. Dabei liegt der Fokus nicht auf dem russischen Narrativ, sondern auf der ukrainischen Identität, die die Bevölkerung des Landes motiviert, dem Angriff Widerstand zu leisten.
Putin bezeichnet den Krieg ursprünglich als „Spezialoperation“, nicht als Invasion. Denn für ihn sind die beiden Staaten Belarus und Ukraine nur Teile eines Großrusslands, deren Streben nach Unabhängigkeit illegitim ist. Doch große Teile der ukrainischen Bevölkerung sehen das anders – und der Krieg bestärkt sie nur noch in ihrer ukrainischen Identität. Der Film von Ksenia Bolchakova und Philippe Lagnier begleitet einige von ihnen. Da ist Hennadij Truchanow, der Bürgermeister von Odessa, der die Bürger:innen seiner Stadt zum Kampf aufruft. Da ist Epiphanius, der Metropolit der ukrainischen Orthodoxen Kirche, der sich ebenfalls gegen Moskau stellt. Und da ist der Schriftsteller Andrej Kurkow, der in Russland geboren wurde, aber sich längst als Ukrainer fühlt. Er sagt: „Ethnisch gesehen bin ich Russe, doch politisch gesehen bin ich Ukrainer.“