TV-Tipp: „Unsichtbare Jahre“ mit Julia Koschitz als Spionin

Aus Rebellion gegen ihren Vater lässt sich die Westdeutsche Bea Kanter als Stasi-Agentin anwerben. Von nun an führt sie ein Doppelleben.
In „Unsichtbare Jahre“ verknüpft Regisseur Johannes Fabrick ein Psychodrama mit einem politischen Thriller. Dabei verlässt er sich ganz auf seine Hauptdarstellerin Julia Koschitz. Die verkörpert Bea Kanter, eine Frau aus gutem Haus. Mit ihrem konservativen Vater (Friedrich von Thun) verbindet sie eine äußert angespannte Beziehung: Er hat noch in der Nacht, in der seine Frau gestorben ist, diese betrogen – das wird Bea ihm nie verzeihen. Als Studentin in Frankfurt der 70er-Jahre kommt sie mit der linken Szene in Berührung, begeistert sich für den Sozialismus. Als ein Stasi-Anwerber Kontakt zu ihr aufnimmt, rennt er offene Türen ein: Bea lässt sich als „Perspektivagentin“ anwerben.
Von nun an führt Bea Kanter ein Doppelleben. Einmal ist da ihre erfolgreiche Karriere, die sie schließlich bis ins Auswärtige Amt bringt. Und zum anderen ist da ihre geheime Mission, das DDR-Regime mit Informationen zu versorgen. Für sie ist es ein Weg, sich an ihrem Vater zu rächen. Doch ihr Lebenswandel isoliert sie auch zunehmend, obwohl sie ihrer Schwester Conny (Anna Julia Kapfelsberger) alles beichtet. An der Seite des Physikers Jakob Alsmann scheint Bea endlich Stabilität gefunden zu haben. Dann fällt die DDR – und sie wird wegen Landesverrats festgenommen …