TV-Tipp: „Women without Men“ – Vier Frauen in Teheran
Die Videokünstlerin Shirin Neshat hat in ihrem Regiedebüt den im Iran verbotenen Roman „Women without Men“ verfilmt. Unser Filmtipp
Im Iran der 50er Jahre ist eine Frau ohne Mann nur ein halber Mensch; soziale Stellung und Lebensinhalt werden allein über den Ehemann definiert. In dieser rigiden Gesellschaft erleben vier Frauen einen flüchtigen Moment der Freiheit, als sie in einem verwunschenen Garten außerhalb Teherans Zuflucht suchen …
Die Videokünstlerin Shirin Neshat hat in ihrem Regiedebüt den im Iran verbotenen Roman „Women without Men“ verfilmt. Neshat findet dabei eine faszinierende Bildsprache für die Zerrissenheit ihrer Figuren: Vor den weiß gekalkten Wänden der Stadt wirken sie isoliert und verloren, erst im verwunschenen Garten, einem magisch überhöhten Paradies, erleben sie ihre Wiedergeburt. Doch haben die Figuren etwas Modellhaftes, während die Zeitgeschichte mit den Auseinandersetzungen zwischen Demokraten, Religiösen und Anhängern des Schah undurchsichtig bleibt. Trotz dieser dramaturgischen Schwächen entwickelt der Film eine Sogwirkung – dafür sorgen die Macht seiner Bilder und die von Neshat beabsichtigten Parallelen zur heutigen Demokratiebewegung des Landes. arm
„Women without Men“ läuft um 23.45 Uhr im WDR.