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Two Gallants

Das derzeit angesagteste US-Indie-Label Saddle Creek veröffentlicht eigentlich nur Platten von Bands aus seinem Freundeskreis. Ausnahme: Two Gallants aus San Francisco dürfen ihr neues Album „What the Toll tells“ über die Plattenfirma von Bright Eyes & Co herausbringen. Wie kommt das Garagenfolk-Duo Adam Stephens (voc) und Tyson Vogel (dr) bloß zu dieser Ehre?

citymag: Adam, selbst Musikjournalisten sind oft ratlos, wenn sie die Musik von Two Gallants beschreiben sollen. Das ist doch ein tolles Kompliment, oder?

Adam Stephens: Ja, denn es bedeutet, dass wir anscheinend nicht genug Konventionen bedienen, damit sie uns in eine Genre-Schublade stecken oder irgendeinem merkwürdigen Trend zurechnen können. Aber es ist auch gefährlich – weil wir natürlich gleichzeitig wollen, dass man über uns spricht. Es wäre nicht gut, wenn alle so ratlos wären, dass sie uns lieber verschweigen würden.

citymag: Dann behaupte ich jetzt mal, dass ihr Alternative-Country und Blues mit der Energie vom Punk verbindet. Was sagt ihr dazu?

Stephens: Damit kann ich leben, auch wenn ich der Meinung bin, dass Begriffe wie „Punk“ längst entwertet sind, weil sie schon seit langer Zeit inflationär verwendet werden. Tyson und ich sind seit dem Kindergarten befreundet. Während der Highschool-Zeit haben wir aber in ganz unterschiedlichen Bands gespielt. Als es dann mit Two Gallants losging, war Tyson noch Mitglied bei einer Heavy-Metal-Band, und ich habe Solo-Akustikshows gespielt. Unsere Musik spiegelt zwei grundverschiedene Persönlichkeiten wieder. Sie pendelt zwischen laut und leise, ist mal angschmiegsam, mal ungestüm.

citymag: Liegt es an der Verbindung dieser Gegensätze, dass ihr bei Saddle Creek landen konntet?

Tyson Vogel: Wenn man in Omaha ein Konzert spielt, dann ist es eigentlich unmöglich, niemand von Saddle Creek zu treffen. Und unser Auftritt hatte ihnen wohl gefallen.

citymag: Steht für euch jetzt auch der Umzug nach Omaha an?

Stephens: Es ist total angenehm, als Besucher dort zu sein. Zum leben ist es uns aber viel zu ruhig und verschlafen. Wir sind eben in San Francisco aufgewachsen, einer Stadt von ganz anderen Dimensionen. Und unsere Musik und die Themen, über die wir singen, sind einfach untrennbar mit San Francisco verbunden.

Interview: Carsten Schrader

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