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Vertrauensbeweise

Von Carsten Schrader

Natürlich profitiert die Band Messer davon, mit Hendrik Otremba einen der wichtigsten Gegenwartsautoren als Sänger und Texter zu haben. Doch wird es eben auch schwierig, wenn der sich zwischen zwei Platten einen so gewichtigen Roman wie „Kachelbads Erben“ vornimmt. „Für uns war klar, wir wollen an einer neuen Platte arbeiten – nur war Hendrik noch mit dem Buch beschäftigt“, beschreibt Schlagzeuger Philipp Wulf das Dilemma. „Als er dann meinte, okay, macht, ich vertraue euch, ist für uns ein Knoten geplatzt, weil wir unsere Ideen nicht mehr mit Fragezeichen versehen mussten.“ Ein Deal, der auf das enge Freundschaftsverhältnis und zehn gemeinsame Bandjahre baut. So erklärt sich, warum „No Future Days“ nicht nur textlich, sondern auch musikalisch ein so herausragendes Werk geworden ist, mit dem Messer ihren angestammten Postpunksound um Dubreferenzen und viele Details erweitern. Und nun ist auch klar, warum es derzeit kein Messer-Foto gibt, auf dem nicht gekuschelt oder zumindest Körperkontakt gesucht wird. cs

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