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Vom Künstler zum Keynote-Speaker

Keynote
(Pixabay © paddelbus (CC0 Creative Commons))

Für Künstler stellt die Tätigkeit als Keynote-Speaker ein interessantes zusätzliches Betätigungsfeld dar.

Keynote-Speaker oder Redner ist kein gewöhnlicher Ausbildungsberuf. Auch ein spezielles Studium gibt es dafür nicht. Manchen Personen oder Berufsgruppen fällt es aber leicht, sich vor ein Publikum zu stellen und einen Vortrag zu halten oder die Leute zu unterhalten. Kabarettisten und Comedians verdienen sich mit Auftritten ihren Lebensunterhalt. Da liegt es für einige nahe, sich beispielsweise bei Unternehmensveranstaltungen zu präsentieren und damit ein interessantes Betätigungsfeld zu eröffnen. Die Auftritts- und Verdienstmöglichkeiten sind gut. Ein Keynote-Speaker verdient zwischen 3000 und 7000 Euro pro Auftritt. Viele der Mitglieder der German Speaker Association (GSA – deutscher Redner Verband) arbeiten auch als Künstler.

Die Bühnenerfahrung kommt Künstlern zugute

Die Chancen, als Künstler mit einer Karriere als Redner durchzustarten, sind gut. Sie wissen, wie Entertainment funktioniert, und können ihr Publikum unterhalten. Das ist eine Grundvoraussetzung für einen guten Redner. Dafür gibt es genügend prominente Beispiele, wie Eckart von Hirschhausen, der während seiner Studienzeit erste Bühnenerfahrungen als Zauberkünstler sammeln konnte. Heute ist er nicht nur Kabarettist, sondern auch Fernsehmoderator und ein gefragter Redner. Wenn ein Unternehmen einen Keynote-Speaker bucht, soll er zu einem bestimmten Thema einen Vortrag halten, beispielsweise Kommunikation, Motivation oder Erfolg. Doch dabei spielen nicht nur die Inhalte eine wichtige Rolle. Zudem erwartet das Publikum eine gute Performance.

Diese Performance lässt sich erlernen. Die German Speaker Association ermöglicht kollegialen Austausch, betreibt Lobbyarbeit als Berufsverband und bietet umfangreiche Fortbildungsmöglichkeiten für Redner und Keynote-Speaker an. Sie unterhält eine eigene Rednerakademie und eröffnet ihren Mitgliedern auch den Zugang zu internationalen Zertifizierungen.

Aller Anfang ist klein

Um erste Erfahrungen als Redner oder Referent zu sammeln, ist es ratsam, bei Volkshochschulen vorzusprechen. Dort finden Kurse in kleinen Gruppen zu den verschiedensten Themen statt. Es dauert zwar eine Weile, aber sie sind ideale Gelegenheiten, um an den eigenen Skills zu arbeiten. Nett lächeln, kleine Redepausen einhalten, humorvolle Einlagen und andere kleine Details machen den Unterschied. Wie lässt sich das Publikum miteinbeziehen? Was interessiert die Zuhörer? Wie lassen sich Wissensvermittlung und Unterhaltung am besten miteinander kombinieren? Mit einigen Tipps, wie sich das Publikum begeistern lässt, sprudeln am Ende die Ideen.

Feedback ist die Essenz für eine bessere Performance

Die ersten Vorträge vor kleinem Publikum sind aufregend. Sie sind überdies eine gute Gelegenheit, sich ein wenig Feedback einzuholen. Jeder sollte Kritik äußern und sagen dürfen, was ihm gefallen hat und was er weniger gut fand. Die Punkte auf der Liste, was nicht so gut gefallen hat, bieten eine Grundlage für die weitere Verbesserung der Performance. Denn eines ist wichtig: Der Vortrag muss nicht dem Redner gefallen, sondern dem Publikum.

Gute Redner müssen keine prominenten Künstler sein

Um sich auf das große Parkett zu wagen, ist es nicht notwendig, prominent zu sein. Kabarettisten von kleinen Theatern oder Bühnenshows können ebenso gute Redner werden. Vielen Rednern ist ihre Bühnenvergangenheit nicht anzumerken. Sie halten Vorträge über Motivation, Kommunikation und viele weitere Themen. Sie zeigen dabei nicht ihr übliches Programm, wie der Kabarettist für Events, der sich auf Veranstaltungen für Unternehmen spezialisiert hat und eine eigene Website als Redner hat: Keynote Speaker Dr. Wegmann ist ein humorvoller Redner, dem man nicht mehr anmerkt, dass er eigentlich Kabarettist ist. Doch in vielen Kabarett-Programmen finden sich Inhalte, die ein Vortragsredner verarbeiten kann. Auf Vortragsbühnen haben schon viele Bühnenkünstler eine zweite, interessante Karriere gestartet. In schwierigen Zeiten, wenn Theater beispielsweise nicht geöffnet sind, suchen viele nach einer Alternative zu ihrer normalen Tätigkeit.

Die Themenwahl – was hat ein Redner zu erzählen?

Ein geeignetes Thema zu finden, ist mithilfe einiger Bücher nicht sehr schwierig. Doch wie lassen sich diese Inhalte unterhaltsam präsentieren und in eine Geschichte packen? Bühnenkünstler haben normalerweise immer Geschichten zu erzählen. Hier fehlt es bestimmt nicht an Ideen, das Thema geschickt zu verpacken. Wer sich diese Geschichten notiert, kann sie immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten nutzen und hat immer etwas zu sagen.

Keynote-Speaker haben stets eine Positionierung, wie beispielsweise Vera Deckers, die mit einer Mischung aus Keynote und Kabarett über die Kleinkunstbühnen tingelt und auch bei Firmenevents wie Weihnachtsfeiern auftritt. Es muss ja nicht gleich der große Saal mit 500 Besuchern sein. Wer seine ersten Schritte als Keynote-Speaker macht, der freut sich auch über ein kleines Event wie eine Weihnachtsfeier. Wer eine Idee für eine Weihnachtsfeier in Köln braucht, der sollte ruhig einmal über einen kabarettistischen Keynote Speaker nachdenken.

Von den Besten lernen

Es gibt viele Keynote-Speaker und klassische Redner, die wirklich sehr gut sind. Gerade am Anfang dieser interessanten Tätigkeit ist es sehr hilfreich, anderen über die Schulter zu schauen. Bei der Performance anderer Redner finden sich sicherlich einige Punkte, die nachahmenswert sind. Das heißt nicht, die Kopie eines anderen Redners zu werden. Vielmehr geht es darum, aus all den Möglichkeiten einen ganz eigenen Stil zu entwickeln. Dabei stellt sich die Frage, was den Einzelnen ausmacht. Hier ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber notwendig. Wichtig ist auch ein positiver Umgang mit konstruktiver Kritik.

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