Warten: Hamburger Kunsthalle
Existenziell und Alltäglich: „Warten“ in der Hamburger Kunsthalle
Warten ist eine der existenziellsten und gleichzeitig alltäglichsten Handlungen des Menschen. Der Mensch wartet auf die Bahn, auf den Termin beim Amt, auf die große Liebe, auf den Tod oder auf den Fortgang des Asylverfahrens. Dabei haben wir eigentlich keinen vernünftigen Umgang mit dem Warten gefunden, im Gegenteil: In einer Welt, in der Zeit Geld ist, ist Warten praktisch verschenktes Einkommen.
Die Ausstellung „Warten. Zwischen Macht und Möglichkeit“, die noch bis 18. Juni in der Hamburger Kunsthalle zu sehen ist, steht in der Tradition der 2013er-Schau „Besser scheitern“ und überträgt ein Alltagsphänomen auf die Sphäre der zeitgenössischen Kunst.
23 internationale Künstler präsentieren Perfomances, Skulpturen, Fotografien, Filme und Installationen zum Thema, mal politisch, mal subjektiv, mal resignativ und mal poetisch – wenn man sich dem Thema konsequent stellt, dann lässt sich im Warten nämlich auch eine anarchische Gewalt gegen die allumfassende Nützlichkeitsideologie entdecken.