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„Waschen, Schneiden, Leben!“: Salongespräche auf ZDFneo

Das Kölner Salonteam steht zusammen und guckt lächelnd in die Kamera. Von links: Hamid, Veit Alex, Jana, Jule, Mo, Krystin, Isabelle, Kosta, Selina, Meike und Daniel
Das Kölner Salonteam von links: Hamid, Veit Alex, Jana, Jule, Mo, Krystin, Isabelle, Kosta, Selina, Meike und Daniel (Foto: ZDF/Frank Hempel)

„Waschen, Schneiden, Leben!“ begleitet unterschiedliche Menschen bei einem aufwendigen Umstyling – jetzt auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek.

Der Siegeszug der Reality-Formate macht auch nicht vorm öffentlich-rechtlichen Rundfunk halt. Mit Waschen, Schneiden, Leben! (jetzt in der ZDF-Mediathek schauen) geht nun auch das hauseigene Feel-Good-Format in die zweite Staffel – und der Name hält, was er verspricht: Ein paar Menschen kommen in einen Friseursalon, der optisch an eine H&M-Home-Filiale erinnert, lassen ihr Äußeres einmal aus Links drehen, schnacken über ihre Beweggründe für das aufwendige Umstyling und ein Offsprecher, ein paar O-Töne und wahnsinnig schmalzige Schnittbilder sorgen für eine seichte RTL2-Einfärbung.

Die Kund:innen wissen nicht, was sie bekommen. Sie durchlaufen das Drei-Schritte-Programm zum neuen Ich: neue Frisur, neues Make-up (für die Männer gibts stattdessen eine Handmassage inklusive eines Gespräches über ihre „Frauentypen“), neues Outfit. Wenn dann schließlich der Vorhang fällt und das Spiegelbild erstrahlt, gibt es natürlich kein Halten mehr und den Zuschauer:innen wird mit Streichern und seichtem Pop-Gedudel unmissverständlich mitgeteilt: Achtung! Jetzt wird’s emotional.

Die Gespräche zwischen den Kund:innen und den Friseur:innen ähneln eher Therapiesitzungen als echten Gesprächen: Wer kein Trauma oder einen unglaublichen Lebensweg vorzuweisen hat, der bekommt hier auch keinen neuen Look. Die Geschichten der Kund:innen sind tatsächlich oft bewegend und somit kein Grund, der Serie ihre Daseinsberechtigung abzustreiten. Doch das gesamte Setting, inklusive der emotionalisierenden Hintergrundmusik bei den melodramatischen Nachfragen der Friseur:innen, während Salon-Hund Koko um sie herumwuselt, wirkt dann doch etwas grotesk.

An der zu Beginn jeder Folge aufgestellten These, dass ein neues Aussehen auch der Start in ein neues Leben sein kann, ist bestimmt, wenn auch nur bedingt, etwas dran. Die Frage ist nur, wieso man dabei unbedingt zugucken muss.

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