Wut und Entsetzen: So reagieren Stars auf die Erstürmung des Kapitols
Nach dem ein Mob mit Unterstützer*innen von Donald Trump das Parlament in Washington erstürmt hat, reagieren John Legend, Mark Ruffalo und mehr mit Bestürzung und machen ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft.
Nachdem ein Mob mit Anhänger*innen des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump gestern gewaltsam das Kapitol in Washington gestürmt hat, reagieren viele Kulturschaffende in den USA mit Empörung, Entsetzen und Wut. Die Geschehnisse ereigneten sich, nachdem eine Demonstration gegen die Zertifizierung der Wahlergebnisse aus dem November aus dem Ruder gelaufen war. Nach einer Rede Donald Trumps, in der er die Behauptung wiederholte, die Wahlergebnisse seien gefälscht worden, begannen Randalierer*innen vor dem Kapitol aufzumarschieren und sich gewaltsam Zugang zu dem Parlamentsgebäude zu verschaffen.
Wie viele andere Beobachter*innen verwiesen auch viele Stars aus der Film- und Musikindustrie sowie weitere Kulturschaffende auf Trumps Verantwortung für die Geschehnisse. Schauspieler Dylan Minette, vor allem bekannt aus der Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“, schrieb in einem Tweet, dass es nie zuvor deutlicher geworden sei, warum Trumps Präsidentschaft enden müsse. „Er will das, er will Terror,“ schreibt der 24-Jährige.
absolutely mind blowing. truly, utterly disgusting. never has it been more obvious why we so desperately needed @realDonaldTrump out of office. he wants this. he wants terror. https://t.co/F8OVqpLOON
— Dylan Minnette (@dylanminnette) January 6, 2021
„Borat“-Star Sacha Baron Cohen rief die Betreiber*innen von Facebook, Twitter und Co dazu auf, Trump nun endlich von den Plattformen zu verbannen.
Hey Mark Zuckerberg, @jack, @SusanWojcicki and @sundarpichai — Donald Trump just incited a violent attack on American democracy.
Is that FINALLY enough for you to act?!
It’s time to ban Donald Trump from your platforms once and for all! pic.twitter.com/4oWoiMu0eC
— Sacha Baron Cohen (@SachaBaronCohen) January 6, 2021
Tatsächlich reagierten die Netzwerke mit einer zeitweisen Sperrung der Accounts des noch amtierenden Präsidenten auf die gestrigen Ereignisse. Facebook hat Trumps Account für 24 Stunden gesperrt, Twitter beschränkte die Sperrung auf zwölf Stunden, drohte jedoch damit, seinen Account permanent zu löschen, sollte er zwei Posts stehen lassen, in denen er Sympathien für die Randalier*innen zum Ausdruck brachte und erneut wiederholte, dass die Wahl gestohlen worden sei. Beide Posts wurden von mittlerweile gelöscht.
Sänger John Legend machte auch die Wähler*innen von Trump für den Gewaltausbruch in der amerikanischen Hauptstadt verantwortlich. „Er hat euch genau gezeigt, wer er die ganze Zeit war. Trotzdem habt ihr ihn unterstützt,“ schreibt er auf Twitter.
Anyone who voted for this tragic shitty narcissist mess of a president bears responsibility for this debacle today. He has shown you exactly who he was all along. You still supported him. You are complicit in the attempted destruction of the country. You are not a patriot.
— John Legend (@johnlegend) January 7, 2021
Vergleiche mit Black-Lives-Matter-Protesten
Viele weitere Stars verwiesen darauf, wie unverhältnismäßig die Reaktionen der Polizei auf die Ausschreitungen gewesen seien. Der Regisseur und ehemalige Football-Spieler Matthew A. Cherry sagte zu der Situation, dass „sie eine ganze Bombe über dem Kapitol abgeworfen hätten, wenn es um uns ginge“: ein Verweis auf die Brutalität, mit der die Polizei im Sommer gegen die Black-Lives-Matter-Proteste vorgegangen ist.
The way they would have dropped a whole bomb on the capitol if this was us.
— Matthew A. Cherry (@MatthewACherry) January 6, 2021
Schauspieler Mark Ruffalo sagte dazu, dass es „Flüsse aus Blut“ gegeben hätte, wenn es sich um „unsere Seite“ handeln würde. „Das wurde zugelassen,“ kommentierte er die Ereignisse.
Imagine if this was our side. There would be rivers of our blood in the streets and not a single one of us would be armed. This has been allowed. #CoupAttempt
— Mark Ruffalo (@MarkRuffalo) January 6, 2021
Auch Krimi-Autor Don Winslow meldete sich bei Twitter zu den Geschehnissen zu Wort und ließ sich dort über das Verhalten der Polizei aus. „Du kannst das Kapital angreifen und darin randalieren und die Polizei eskortiert dich hinein, macht Selfies mit dir, eskortiert dich wieder heraus und lässt dich gehen“, schreibt er.
This just in:
You can attack and vandalize the capitol of the United States and the Capitol Police will:
-Escort you inside
-Take selfies with you inside
-Escort you back outside
-Let you walk away without arrest— Don Winslow (@donwinslow) January 7, 2021