„White House Plumbers“: Politsatire mit Woody Harrelson
|Watergate auf Sky und Wow: Die Serie „White House Plumbers“ lässt Woody Harrelson und Justin Theroux auf uns los. Und Donald Trump lässt grüßen.

„White House Plumbers“: Als Reaktionäre noch Trottel waren
Erst vor Jahresfrist starete auf Starzplay die Serie „Gaslit“ mit Julia Roberts und Sean Penn in den Hauptrollen: Justizminister und Richard Nixons Wahlkampfmanager John Mitchel befiehlt den Einbruch ins Watergate-Gebäude, um den Demokraten im Wahlkampf zu schaden. Seine Frau Martha Mitchel tratscht so lange alles weiter, bis sie von ihrem Mann gefangen gehalten und unter Drogen gesetzt wird. Jetzt widmet sich die nächste Serie dem Thema: Die HBO-Produktion „White House Plumbers“ (ab sofort auf Sky Atlantic und Wow) mit Woody Harrelson und Justin Theroux in den Hauptrollen der dümmsten Einbrecher aller Zeiten: E. Howard Hunt und der in seiner Freizeit Reden von Adolf Hitler hörende G. Gordon Liddy.
„White House Plumbers“: Donald Trump ist viel gefährlicher
Dass „White House Plumbers“ eine Politsatire der deftigsten Sorte ist, sieht man nicht nur, wenn man sie anschaut: David Mandel ist ihr Regisseur, er ist seit Jahren im „Seinfeld“-Kosmos aktiv, war nicht nur Produzent der Serie, sondern auch ihr Drehbuchautor. Bei „Curb Your Enthusiasm“ mit Larry David agierte er als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur, genauso wie bei der Politsatire „Veep“. Dass seit geraumer Zeit wieder der Watergate-Skandal in den Mittelpunkt des Interesses rückt, liegt natürlich an Donald Trump, seinem Auftreten, seiner politischen Haltung und nicht zuletzt an seinem Verhältnis zu reaktionären, antidemokratischen Strömungen in der US-Gesellschaft, die einem Putsch gegenüber nicht abgeneigt sind und ihn bereits einmal umsetzen wollten. Der Rückblick auf Watergate ist vor diesem Hintergrund nicht ungefährlich, bietet der Klamauk von 1972 doch nur die Grundlage für eine Verharmlosung solcher Tendenzen. Und dennoch: Der Stoff kann hat Charme in seiner Harmlosigkeit, die Trottel sind in ihrer Trotteligkeit fast schon sympathisch, manchmal möchte man sie sogar in den Arm nehmen und trösten. Vor allem die von Hunt und Liddy engagierten Exilkubaner, die schon bei der Invasion in der Schweinebucht mitmischten und kläglich versagten, als man Fidel Castro stürzen wollte: diese Exilkubaner sind mit Abstand das Trotteligste, was die Serie zu bieten hat.
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