ZKM Karlsruhe: Der langjährige Leiter Peter Weibel ist gestorben
Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe trauert um seinen langjährigen Chef, den Medienkünstler und Kurator Peter Weibel.
Der langjährge künstlerisch-wissenschaftliche Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ist nach kurzer schwerer Krankheit am 1. März im Alter von 78 Jahren verstorben ist.
Weibel, 1944 in Odessa geboren, leitete das ZKM seit 1999 und entwickelte das Museum zu einer international renommierten Kunstinstitution mit einem weltweit einzigartigen Profil. Bis zuletzt arbeitete Weibel an kommenden Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen.
Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg zum Tode Weibels: „Mit seinen Ausstellungen im ZKM hat Peter Weibel uns immer wieder vor Augen geführt, wie sich unsere Wahrnehmung der Welt durch die digitale und mediale Transformation wandelt. Seine avancierten Ansätzen waren immer herausfordernd, denn in seinen oft brillanten Konzepten war Peter Weibel dem Heute oft voraus. (…) “
Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe: „Karlsruhe verliert mit Professor Peter Weibel einen Pionier und eine herausragende Persönlichkeit. Karlsruhe bleibt weltweit als Ort des ZKM und als UNESCO Stadt der Medienkunst mit seinem Namen verbunden. Sein Tod ist ein schwerer Verlust.“
Der Medienkünstler, Kurator und Medientheoretiker Weibel war ein Kunst- und Kulturschaffender durch und durch. Während der Corona-Pandemie hatte er sich in einem Gastbeitrag auf kulturnews.de vehement beschwert, dass sich keine Partei für die Interessen der Kultur als Wählerschaft interessiere und die Kultur marginalisiert sei, während die Autoinindustrie mit Subventionen überschüttet und gefördert würde. Die Kultur, so Weibel, hätte keine Lobby und keine Stimme bei der Regierung, sie sei nie im Kanzleramt zu Gast – Bankdirektoren und Wirtschaftskapitäne hingegen ständig.
Weibel forderte, dass die Kultur genau wie die Wissenschaft gefördert sein müsse – dafür rief er auf zu einem Generalstreik bis zum Hungerstreik, damit deutlich gemacht würde, in welchem Maße die Kultur und die Kulturschaffenden am Verhungern seien.
Das gesamte Statement von Peter Weibel ist hier nachzulesen.