„22 Bahnen“: Zwischen Auftrieb und Untergang

Mia Maariel Meyer hat mit „22 Bahnen“ Caroline Wahls Erfolgsroman verfilmt. Das intensive Coming-of-Age-Drama läuft jetzt in den Kinos an.
Caroline Wahls Roman mit gleichem Titel hat sich bis heute über eine halbe Million Mal verkauft. Jetzt kommt das Coming-of-Age-Drama „22 Bahnen“ in die Kinos. Regie führte Mia Maariel Meyer.
Die Geschichte erzählt von der 24-jährigen Tilda (Luna Wedler, „Der Passfälscher“), die zwischen Mathematikstudium, Supermarktjob und der Verantwortung für ihre jüngere Halbschwester Ida (Zoë Baier) balanciert. Auf die Unterstützung durch ihre Mutter (Laura Tonke, „Sexuell verfügbar“, „Amrum“) kann sie nicht zählen, die ertrinkt ihre Sorgen lieber im Alkohol. Die einzige Konstante in Tildas Leben sind die 22 Bahnen, die sie regelmäßig im ortsansässigen Schwimmbad zieht. Hier trifft sie eines Tages auf den schweigsamen Viktor (Jannis Niewöhner). Er ermutigt sie, nicht länger in diesem Leben zu verharren, sondern endlich den Sprung in die Freiheit zu wagen. Doch wer kümmert sich dann um Ida? Mia Maariel Meyer („Die Saat“) zeigt mit ihrer stilsicheren Inszenierung viel Fingerspitzengefühl für die Darstellung einer Jugend Anfang der Nullerjahre, wobei das Ensemble – Luna Wedler, Jannis Niewöhner („Hagen – Im Tal der Nibelungen“) und Laura Tonka– mit subtilem Spiel viel dazu beiträgt. Zwar wurde das Thema „Alkoholismus“ auf der Leinwand – selbst im deutschen Kino – schon deutlich drastischer geschildert. Dafür zeichnet „22 Bahnen“ ein bis zuletzt hoffnungsvoller Grundton aus.