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„Truth is dead“ im NRW-Forum: Alison Jackson persönlich vor Ort

Die Fotografin Alison Jackson zeigt in Düsseldorf in der Ausstellung „Truth is dead“ Fakefotos von prominenten Personen der Zeitgeschichte.

Der Autor und Komiker Marc-Uwe Kling hat mal gesagt, die Postmoderne hätte schon längst dafür gesorgt, dass der Gegensatz „Wahr – unwahr“ durch „Lustig – nicht lustig“ ersetzt worden sei. Die britische Künstlerin und Fotografin Alison Jackson mag vielleicht nicht direkt einem solchen Gedanken gefolgt sein, immanent allerdings wendet sie ihn glatt an: „Truth is dead“ heißt jetzt ihre Ausstellung im NRW-Forum Düsseldorf, in der vom 3. März bis zum 14. Mai insgesamt 80 Fotografien und Videos der Künstlerin gezeigt werden.

Da zeigt Lady Di bereits in den 1990ern der Kamera vermeintlich den Stinkefinger – was damals für einen kleinen Skandal sorgte, weil das Publikum das Foto zunächst für echt hielt –, oder die (inzwischen verstorbenen) Queen sitzt neben Camilla Parker Bowles – inzwischen Königin Camilla – unter der Trockenhaube. Immer setzt Alison Jackson perfekte Doubles von Berühmtheiten wie Donald Trump, Marilyn Monroe, Justin Bieber oder Angela Merkel ein, um zu irritieren und unsere Erwartungshaltung zu unterlaufen. Vermeintlich sind es Paperazzifotos, in Wirklichkeit aber ist alles Fake – vom Personal bis zur Situation. Dass diese Fotos damit oft viel näher an den wirklichen Fotos in den Boulevardmedien dran sind als vermutet, ist nur ein weiterer Twist in diesem großen „Wahr – unwahr“-„Lustig´– nicht lustig“-Gesellschaftsspiel.

Zur Vernissage der Ausstellung am 3. März sprach Alain Bieber mit der Kuratorin Anke Degenhard und mit der Künstlerin Alison Jackson im Café des NRW-Forums über Starkult und Wahrheiten im postfaktischen Zeitalter.

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