„Expanding Abundance“ von Amount: Ab Indiedisco
Nayan Soukie alias Amount hat sich auf seinem ersten Album „Expanding Abundance“ ganz dem Disco-Revival verschrieben. Privat hört er aber ganz andere Sachen.
Nayan Soukie, du machst ja eigentlich als Amount schon länger Musik. Warum kommt dein Debütalbum „Expanding Abundance“ erst jetzt?
Nayan Soukie: Ich arbeite eh immer so, dass ich ungefähr ein Album fertig mache. Allerdings habe ich die Songs bisher stets als EPs veröffentlicht, weil ein Album eigentlich nur funktioniert, wenn man schon ein bisschen Bekanntheit hat. Wenn man direkt mit einem Album anfängt, ist das ein bisschen verschenkt. Jetzt, nach etwa 15 EPs, hatte ich aber das Gefühl, dass die Zeit reif ist.
Die Vibes von „Expanding Abundance“ sind sehr sonnig und positiv, obwohl es während Corona entstanden ist. Ist das ein Statement?
Soukie: Das ist eben mein aktueller Musikgeschmack. Ich bin ein bisschen vom Downtempo weg zu Disco, guter Laune und Party. Wenn ich Musik mache, habe ich aber nie einen Plan. Ich setze mich hin und schraube irgendwie rum, mache vielleicht 100 Stücke, von denen dann zehn so gut sind, dass ich sie fertigstelle. Doch in diesem Fall waren es etwa 20 Tracks, und bei einem Album ist Einheitlichkeit natürlich gut. Außerdem ist das generell die Richtung, in der ich mich in Zukunft sehe.
„Es gibt ja so viele Genres mittlerweile, es ist alles sehr kompliziert.“ Amount im Interview zum Album „Expanding Abundance“
Auch im Mainstream scheint es gerade ein Disco-Revival zu geben. Wie erklärst du dir das?
Soukie: Da ist das Retro-Feeling drin, das gerade eh total erfolgreich ist – im Techno etwa geht ja gerade Schranz voll ab. House mit Vocals war Jahrzehnte verschrien, ist aber auch wieder da. Bei Disco gilt dasselbe, aber zumindest in der Mischung mit Elektro, als Indiedance, Powerhouse oder Dark Disco, ist es zugleich auch etwas Neues … Es gibt ja so viele Genres mittlerweile, es ist alles sehr kompliziert. (lacht)
Hörst du selbst auch vor allem die alten Sachen?
Soukie: Ich stehe schon auf Älteres und Retrosound, zumindest im Club. Privat höre ich ganz andere Sachen – Weltmusik, Ambient oder HipHop. Wenn man mit Techno arbeitet, ist man vielleicht auch einfach überfrachtet – und hört dann zum Ausgleich gern was ohne Drums.
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