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Hamburg, deine Psychos!

Buchcover „Die Karte“ von Andreas Winkelmann

Mit „Die Karte“ zeigt Andreas Winkelmann: Rund um Alster und Stadtpark trifft man nicht nur Fitnessfreaks, sondern auch immer mal wieder auf einen Psychopathen.

Nach „Der Fahrer“ legt Andreas Winkelmann den vierten Fall um Kommissar Jens Kerner vor. Unser Rezensent lebt in der Nachbarschaft von Jens Kerner und hat sich „Die Karte“ aus der Nähe angeschaut: Kommissar Jens Kerner wohnt ganz bei mir in der Nähe. Ein paar Straßen weiter könnte ich seinen roten Pick-up – die „Red Lady“ – an der Einfahrt zur „Plattenrille“ parken sehen oder ihn bei „Otto’s Burger“ im Grindelviertel treffen. Hat sich bislang leider noch nicht ergeben. Wenn ich morgens nach Altona in den Verlag fahre, nimmt Jens Kerner genau die andere Richtung zum 33. Kommissariat am Wiesendamm, und er ist dann auch oft noch abends im Einsatz. Trotzdem weiß ich aber, was er macht. Seit ein paar Jahren schreibt Krimiautor Andreas Winkelmann die ungewöhnlichen Fälle meines Nachbarn auf und macht daraus Bestseller. So manch irren Mörder hat Kerner in den letzten drei Büchern durch die Straßen nicht nur unserer Hood gejagt. In seinem neuesten Hamburg-Thriller pfeift er dabei ganz schön aus dem letzten Loch: nicht mehr ganz jung, unsportlich, leichtes Übergewicht – klar, geht mir ja auch so. Diesmal hechelt er einem Fahrradfahrer hinterher, der einen abgetrennten Fuß auf dem Gepäckträger seines Fahrrads hat. Doch das ist nur der Anfang: Ein Serienkiller hat es nämlich auf Joggerinnen abgesehen, die ihre Runden per GPS-Fitnesstrackern öffentlich auf Instagram teilen. Die rennen, ohne es zu wissen, buchstäblich um ihr Leben und stolpern in die Falle, die er ihnen stellt. Der Killer schnürt ihnen mit einem Hundehalsband die Luft ab und hält den Todeskampf mit Kamera und Stoppuhr fest: Fünf Minuten sind eine lange Zeit, wenn man den Tod vor Augen hat. Verrennt sich Kerner bei der Suche nach dem Grund für die perfiden Taten in die falsche Spur, kann er immer auf seine Kollegin Rebecca Oswald zählen. Die ist zwar offiziell nur Verwaltungsmitarbeiterin, aber ganz schön auf Zack. Weil sie nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, ist sie bei der Täterjagd vielleicht sogar noch ehrgeiziger geworden. Und – pssst: Privat läuft zwischen den beiden auch was! Bin gespannt, wie es da weiter geht. Mit dabei ist natürlich auch wieder Digital-Forensiker Hillmann-Tony, mit dem Jens ja oft so seine Schwierigkeiten hat. Doch ohne den nerdigen Computerfachmann würden manche Spur und wichtige Beweismittel glatt unentdeckt bleiben. So auch, dass der Täter auf einer Google-Stadtkarte per GPS-Drawing seine Morde ankündigt. Da läuft nicht nur Kerner die Zeit davon. Der Kommissar steht sogar vor der Entscheidung, ob er den Täter schnappen oder ein Opfer retten soll. Dabei bekommt er am Ende sogar noch eins mit der Bratpfanne verpasst. (Ich hab noch Kühlpacks, Kerner. Kann ich dir rasch vorbeibringen!) Trotz Beule kann aber auch dieser verzwickte Fall um eine späte Rache aufgeklärt werden. Im Stadtpark oder um die Alster joggen ist in diesen Sommer also erstmal wieder sicher. Keller und Oswald werde ich dort vermutlich aber nicht treffen. Die sind ganz schön aus der Puste und endlich mal zusammen in den Urlaub abgehauen. Doch bestimmt geht mein Nachbar schon ganz bald wieder auf Psychojagd …

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