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„Going Zero“ von Anthony McCarten

Buchcover „Going Zero“ von Anthony McCarten

In dem Near-Future-Thriller „Going Zero“ lässt Anthony McCarten eine High-Tech-Software Menschen aufspüren – doch ist seine Heldin schlauer als die KI?

„Going Zero“ von Anthony McCarten ist unser Krimitipp der Woche.

Wann hat man eigentlich das letzte Mal Verstecken gespielt, sich hinter einen Busch gehockt – und ist einfach mal weg gewesen? Heute machen das vermutlich nicht mal mehr Kiddies. Im Gegenteil: Jeder will möglichst immer sichtbar sein. ICH bin HIER! Durch Smartphones erzeugen wir zudem nachverfolgbare digitale Bewegungslandkarten. Aus Daten und Fotos lassen sich Persönlichkeitsprofile erstellen, die fast jeden Schritt vorhersehbar machen.

Technik- und Social-Media-Freak Cy Baxter hat ein hochkomplexes High-Tech-Überwachungsprogramm entwickelt, das er zur Terrorismusbekämpfung an die CIA verkaufen will. Als Beweis für dessen Fähigkeit, Menschen aufzuspüren, führt er einen Beta-Test durch. Zehn zufällig ausgewählte Personen werden aufgefordert, für 30 Tage unentdeckt zu bleiben. Wer das schafft, dem verspricht Baxter drei Millionen Dollar. Also: Google aus, Gehirn an. Routinen ändern, keinem Muster entsprechen. Überwachungskameras meiden, und möglichst nur analoge Technologie nutzen. Schnell spüren Baxters Suchdrohnen die Ersten auf. Zu vorhersehbar sind ihre Fluchtpläne, die sich mit dem KI-Programm aus ihren digital erfassten Profilen herauslesen lassen.

Ist Baxter in seinem Cybermönch-Outfit vertrauenswürdig?

Ausgerechnet die vermeintlich naive Bibliothekarin Kaitlyn Day aus Boston überrascht durch unvorhersehbare Hakenschläge, mit denen sie das Programm immer wieder erfolgreich narrt. Ihr Ansporn ist weniger das Preisgeld, sondern Cy Baxter einen Deal aufzuzwingen, damit er sich nicht vor der CIA blamiert. Mithilfe der Software will Kaitlyn ihren Freund Warren finden, der irgendwo im Nahen Osten gefangen gehalten wird. Doch kann sie Baxter in seinem Cybermönch-Outfit wirklich trauen?

„Going Zero“ von Anthony McCarten überzeugt als ein weitgehend unblutiger Hide-and-Seek-Thriller

Nägelkauspannung pur! Durch einfallsreiche Twists überzeugt Anthony McCarten mit einem weitgehend unblutigen Hide-and-seek-Thriller. Bei „Going Zero“ bangt man vor Aufregung mindestens wie einst, als man aufgeregt hinter einem Busch gehockt und sich gefürchtet hat, entdeckt zu werden.

Mit „Going Zero“ hat es Anthony McCarten auf unsere Liste der besten Krimis im Mai 2023 geschafft.

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