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Aris Fioretos liest in München und Berlin

Portraitfoto Aris Fioretos, der in München und Berlin aus seinem neuen Roman „Die dünnen Götter“ liest
(Foto: Sara MacKey, Stockholm, 2019)

Aris Fioretos erzählt vom Aufstieg des Rockmusikers Ache Middle im New York der 1970er, doch der Roman „Die dünnen Götter“ bietet weit mehr als Sex, Drugs & Rock’n’Roll.

Aris Fioretos stellt seinen neuen Roman in München und Berlin vor: „Die dünnen Götter“ ist die fiktive Autobiografie des Rockstars Ache Middle.

Als ihn der Brief einer sterbenden Frau erreicht, lebt Ache Middle, ein Rockmusiker in seinen Sechzigern, zurückgezogen in Berlin. Vor vielen Jahren haben die beiden eine Nacht miteinander verbracht, nun bittet ihn die Schreibende, der gemeinsamen Tochter seine Geschichte zu erzählen. Middle erinnert sich: an die Kindheit in Delaware und die trinkende Mutter, an den Aufstieg im glamourös abgerissenen New York der 1970er Jahre, an die ewigen Geldsorgen – und an die drei Frauen, die ihn geprägt haben. Mit „Die dünnen Götter“ zeichnet Aris Fioretos ein Leben in Gegensätzen: Middles Biografie pendelt zwischen draufgängerischer Maskulinität und Verletzlichkeit, zwischen Unabhängigkeit und Liebe.

Ist Einsamkeit der Preis für Unabhängigkeit?

Aris Fioretos gelingt es, die Rockmusik-Emotionen in Sprache zu übersetzen. Doch ist „Die dürren Götter“ weit mehr als eine Sinnsuche zwischen Sex, Drugs & Rock’n’Roll. Sein Held ist ein Sonderling, und gerade in dessen Hinwendung zur Musik offenbart sich stets auch eine spirituelle Dimension. „Ich wollte wissen, was alles passieren könnte, wenn ein Dasein der Kunst untergeordnet, ja, zu Kunst wird. Ist Einsamkeit der Preis für Unabhängigkeit? Ist es in einer Gattung, die die Jugend feiert, möglich zu altern, ohne in seiner Haltung zu erstarren? Wie bleibt man während eines Lebens im Dienst der Musen offen und empfänglich und damit verletzlich?“, kommentiert Fioretos seinen Roman.

Der 1960 in Göteborg geborene Aris Fioretos ist ein schwedischer Schriftsteller mit griechisch-österreichischer Herkunft. Neben seinen Romanen und Essays hat er die erste kommentierte Werkausgabe von Nelly Sachs sowie eine Bildbiografie über die Autorin veröffentlicht. Für seine Übersetzungen, er hat etwa Paul Auster, Vladimir Nabokov und Jan Wagner ins Schwedische übertragen, und für sein eigenes Werk hat er zahlreiche Preise erhalten. Aris Fioretos lebt in Berlin und Stockholm.

Aris Fioretos stellt seinen Roman „Die dünnen Götter“ mit zwei Lesungen vor

8. 4. München, Seidlvilla

9. 4. Berlin, Akademie der Künste

Wer sich für die Veranstaltungen mit Aris Fioretos interessiert, der sollte sich auch die Lesereise von Rocko Schamoni zu dessen neuem Roman „Pudels Kern“ ansehen

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