Zum Inhalt springen

„Beetlejuice Beetlejuice“ im Kino: Der Geist von gestern

rev-1-BEJU-T2-0049_High_Res_JPEG
(Foto: Warner Bros.)

Nach 36 Jahren kehrt Michael Keaton als Poltergeist Beetlejuice ins Kino zurück. Dass es dabei um mehr als Geld geht, beweist die Leidenschaft der Beteiligten – von Regisseur Tim Burton bis zu Winona Ryder.

Beim Aussprechen des Titels muss man vorsichtig sein, denn wie wir alle wissen, fehlt nur ein drittes „Beetlejuice“, und der Geist gleichen Namens – eigentlich Betelgeuse – steht leibhaftig vor einem. 1988 ist Beetlejuice, gespielt von Michael Keaton, erstmals auf die Leinwand stolziert, um die Familie Deetz zu terrorisieren, allen voran die Teenager-Tochter Lydia (Winona Ryder). Die surreale Mischung aus Horror und Komödie wurde nicht nur dank der beiden Hauptdarsteller:innen, sondern auch dank des unnachahmlichen Stils von Regisseur Tim Burton zu einem Phänomen. Nun kehren alle Drei für die Fortsetzung „Beetlejuice Beetlejuice“ zurück.

„Beetlejuice Beetlejuice“: Unverhofftes Wiedersehen

Nicht nur im realen Leben, auch im Film ist eine Menge Zeit vergangen, seit Lydia nur knapp der erzwungenen Heirat mit Beetlejuice entkommen konnte und ihn zurück ins Jenseits verbannt hat. Ihre Fähigkeit, Geister zu sehen, hat sie genutzt, um im Fernsehen erfolgreich zu werden. Längst hat sie auch selbst eine rebellische Tochter in Astrid (Jenna Ortega, die mit Burton schon für „Wednesday“ zusammengearbeitet hat), aber die Beziehung ist angespannt: weil Astrid ihren Vater vermisst, aber auch, weil sie nicht an Lydias übersinnliche Fähigkeiten glaubt. Doch als Lydias Vater stirbt, bringt ihre Mutter Delia (Catherine O’Hara) die Familie wieder zusammen – ausgerechnet in dem Haus, in dem auf dem Dachboden noch immer ein Portal zum Reich der Toten wartet. Natürlich dauert es nicht lange, bis Astrid darüber stolpert, und die drei Deetz-Frauen sowie Lydias Manager und Verlobter Rory (Justin Theroux) sehen sich mit dem Geist konfrontiert. Doch auch Beetlejuice selbst hat Probleme, denn seine Exfrau Delores (Monica Bellucci) hat noch eine Rechnung offen …

Wenn schon Nostalgie …

Nostalgie hat Hochkonjunktur: Michael Keaton etwa ist unlängst auch als Batman zurückgekehrt, die „Ghostbusters“ sind wieder im Kino, und Winona Ryders Serie „Stranger Things“ lebt von den Erinnerungen an die 80er. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis auch „Beetlejuice“ wieder exhumiert wird. Späte Fortsetzungen sind oft ein Risiko, doch bei „Beetlejuice Beetlejuice“ spricht einiges für Qualität – darunter nicht nur die Rückkehr all der Stars, die schon am ersten Film beteiligt waren, sondern auch Burtons Entscheidung, wie schon beim ersten Teil so viel wie möglich mit praktischen Effekten zu arbeiten. „Das war mir wichtig“, so der Regisseur. „Lasst uns einfach zurückgehen und es so machen wie früher.“

Auch er selbst sei unsicher gewesen, was eine Fortsetzung sein könnte, doch die Neugier habe gesiegt: „Es ist 35 Jahre später, wie ist es Lydia ergangen, dieser interessanten Teenagerin? Und dann fängst du an, deine eigene Lebenserfahrung zu verwenden: Du bist auch ein interessanter Teenager. Was passiert, wenn du erwachsen wirst?“ Michael Keaton gesteht ebenfalls Zweifel ein: „Du fragst dich: ,Ojemine, krieg ich das nach all den Jahren noch mal hin?‘ Ich glaube, bei diesem Teil war der Druck viel größer – wir wollten es wirklich nicht vergeigen. Ich war sehr nervös in Bezug darauf und auf mich. Aber ich hoffe, wir haben es geschafft. Ich glaube schon.“ Winona Ryder ist überzeugt: „Es ist bemerkenswert, dass wir diesen Film auf Tims Art machen konnten. Ich meine, heutzutage gibt es so viel CGI. Aber niemand, kein CGI, keine AI, hätte schaffen können, was dieser Film schafft. Das wäre einfach unmöglich. Und das ist Tim.“ Wenn schon Nostalgie, dann doch bitte so.

Beitrag teilen: