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Grenzflucht

„Borderline“ am Münchner Residenztheater
(Foto: Hez Kim)

Regisseur Kyung-Sung Lee bringt am Münchner Residenztheater mit einer internationalen Schauspielgruppe das dokufiktionale Stück „Borderline“ auf die Bühne.

„Es wächst zusammen, was zusammengehört“: Was Willy Brandt 1989 über Deutschland verkündete, darauf hofft man in Korea bis heute. Die Geschichten, die Borderline am Residenztheater erzählt, werden dem Publikum auf unheimliche Weise bekannt vorkommen. Grenzflucht, Gratwanderungen, Gräben im Land und in den Köpfen – 30 Jahre nach der deutschen Wende sind sie in Korea nach wie vor Alltag. Nicht wenige Südkoreaner*innen wünschen sich eine Wiedervereinigung mit dem verfeindeten Norden, während sich aus dem Norden Geflüchtete mit der Integration in ihr neues, turbokapitalistisches Zuhause schwertun. Fast 30.000 Nordkoreaner*innen leben im südlichen Exil und hoffen, eines Tages unter besseren Bedingungen zurückkehren zu können.

Für das dokufiktionale Stück hat der Journalist Jürgen Berger die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Korea und dem geteilten Deutschland recherchiert. Unter der Regie von Kyung-Sung Lee, der selbst zwischen den Kontinenten lebt, bringt eine internationale Gruppe diese Erkenntnisse auf die Bühne. Deutsche und südkoreanische  Schauspieler*innen treten dabei Seite an Seite auf. Insgesamt fünf Vorstellungen wird es geben, danach zieht das Stück nach Seoul weiter. So sorgt „Borderline“, wenn schon nicht zur Wiedervereinigung der beiden koreanischen Hälften, immerhin zu mehr Verständigung zwischen Südkorea und Deutschland.

Die Uraufführung ist am 3. Oktober am Residenztheater in München.

Alle weiteren Infos zum Stück „Borderline“ gibt es auf der Webseite vom Residenztheater.

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