Culcha Candela provozieren mit Corona-Tweet
Auf Twitter hat die Band eine Lockerung der Schutzmaßnahmen gefordert. Jetzt erntet sie Kritik.
Culcha Candela haben ihre ganz eigene Meinung zum Umgang mit der Corona-Pandemie. Die hat die Band nun auf Twitter kundgetan – und sich damit nicht nur Freunde gemacht. In einer Antwort an die Satirikerin Hazel Brugger plädierten Culcha Candela dafür, den Lockdown zu beenden. Dabei argumentierten sie mit dem Auftrittsverbot, von dem nicht nur Brugger selbst, sondern auch die Band betroffen sei. Als ein User argumentierte, Konzertabsagen seien besser als Tote, antworteten Culcha Candela:
die mortalitätsrate ist unter 1%. da lohnt sich für uns als band schon fast die ansteckung, damit der wahnsinn vorbei ist und wir wieder normal leben können. über die straße gehen ist gefährlicher. 🤷🏼♂️
— Culcha Candela (@CulchaBerlin) April 19, 2020
Die Kritik folgte prompt: Viele Twitternutzer ärgern sich über die Prioritäten der Berliner Gruppe:
es geht aber eben um diese 1%, die um ihr leben fürchten müssen. wie egoistisch kann man sein?
— Ju (@eckigerkreis) April 19, 2020
Darf man das übersetzen mit „für uns als Band lohnt sich, dass viele Menschen sterben, weil sie nicht versorgt werden können“ und wenn nein, warum nicht.
— Tante Anna (@rosalaut) April 19, 2020
Andere, wie die Influencerin Marie von den Benken, reagierten ironisch auf die Forderung:
Culcha Candela fordert sofortiges Ende des Auftrittsverbots, damit Künstler wieder live spielen dürfen.
Die haben aber auch leicht reden. Bei deren Ticket-Verkaufszahlen kann man den 2 Meter Mindestabstand im Publikum sogar gewährleisten, wenn die in einer Telefonzelle auftreten pic.twitter.com/7yl7UwPQJP
— Marie von den Benken (@Regendelfin) April 20, 2020
Es dauerte nicht lange, und Culcha Candela fühlten sich gezwungen, sich zu rechtfertigen. In einer „Klarstellung“ schreiben sie, dass ihnen Menschenleben natürlich nicht egal seien. Ihre Sorge gelte auch nicht ihnen selbst, sondern all jenen Leuten im Musikbetrieb, für die die Absagen existenzbedrohend sein könnten. Ob das den Shitstorm aufhalten kann? Momentan sieht es nicht danach aus – auch die Antworten auf den Klarstellungs-Tweet sind größtenteils negativ:
Braucht ihr nicht versuchen durch leere Worte zu retten. Wir konnten schon hinter eure Fassade schauen!
— (((BumaLetsPlay)))🇪🇺🏳️🌈 (@BumaLetsPlay) April 20, 2020
mj