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Dansk the Night away: Spot Festival 2023 – die heißesten Newcomer:innen Dänemarks

Afskum hat beim Spot Festival 2023 alles abgerissen – nun hat der Rapper auch sein Debütalbum am Start.
Afskum hat beim Spot Festival 2023 alles abgerissen – nun hat der Rapper auch sein Debütalbum am Start. (Foto: Spot Festival)

kulturnews-Redakteur Felix Eisenreich hat beim Spot Festival in Aarhus die Acts getroffen, die derzeit die dänische Musiklandschaft umgraben – mit Gabber, Garage und Queerness.

kulturnews präsentiert: die Pop-Zukunft Dänemarks

Kedde

Queerness als Marke? Für Christian Lorensen alias Kedde ist das keine Option.

Christian, der Klub ist eben völlig ausgerastet. Leider verstehe ich kein Dänisch – sind deine Texte so munter, wie es eben gewirkt hat?

Christian Lorensen: In meinen Texten geht es vor allem um vergangene Beziehungen. Ich versuche, möglichst kindische Bilder zu nutzen, um Emotionen auszudrücken. Wie wenn sich zwei Kinder streiten, und dann beide brüllen: Nein, er/sie hat angefangen!

Dein Showcase wurde von der Queer Music Agency gehostet. Gibt es eine große queere Musikszene in Dänemark?

Lorensen: Ne. Fast alle Artists im Radio und auf den Festivals sind immer noch cis* und hetero. Für mich ist Queersein aber keine Marke. In meiner Musik geht es ganz allgemein um Liebe. Ich date auch nicht ein Geschlecht, sondern nur Menschen, die ich toll und schön finde.

Du willst also nicht als queerer Artist wahrgenommen werden?

Lorensen: Lange Zeit wusste ich nicht mal, dass Sam Smith queer ist. Dann gab’s das Coming-out – und schon wurde es zur Marke. Die Queer Music Agency lässt uns darüber zum Glück selbst entscheiden.

Darkowa

„I wanna go sentimental, so we need to fuck this shit up!“, schreit die DJ, Produzentin und Sängerin Darkowa in ihr übersteuertes Mikrofon und setzt sich eine Radler-Sonnenbrille auf, die sie sich von einer Jugendlichen aus der ersten Reihe geborgt hat. Ihr Goth-meets-Y2K-R’n’B-Outfit inklusive plüschiger Ohrenwärmer ist damit perfekt. Und als ihr Gekreische unvermittelt in butterweichen und von warm-ballerndem Drum’n’Bass, Dance und Garage umhüllten Gesang übergeht, stülpt sich eine Bass-Kuppel über den kleinen Rohbau unter der Autobahnbrücke am Ende des Festivalgeländes: Aus DK wird UK.

Afskum

Könnte Afksum explodieren, würde er es ohne Zweifel tun: In Dänemark wird der Rapper und Sänger, der erst kürzlich sein selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht hat, schon längst als spannendster Newcomer gehandelt – was auch an seinen ekstatischen Liveshows liegt. Energiekrise? Für Afksum ein Fremdwort: Mit seiner monströs-brodelnden Stimme frisst er die Konzert-Säle und Klubs schier auf, und jede Faser seines riesigen Körpers wird zu Wave, Gabber und Techno bis ans Limit getrieben. Dänemark hat seinen Rage-God zwischen Prodigy und Travis Scott gefunden: einen Meister des wohltemperierten und perfekt getimten Lärms.

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