„Der Hochstapler – Roofman“: Fast-Food-Verbrechen im Kino

Ein höflicher Räumer mit gewaltlosem Auftreten: Im Kino läuft die Krimikomödie „Der Hochstapler – Roofman“ des Regisseurs Derek Cianfrance mit Channing Tatum als Roofman.

Zodiac, Jack the Ripper, Dr. Death – nur Täter beispielloser Verbrechen erhalten eigene Spitznamen. So auch der hochintelligente Jeffrey Manchester alias The Roofman. Die Krimikomödie „Der Hochstapler – Roofman“ des Regisseurs Derek Cianfrance mit Channing Tatum in der Hauptrolle läuft im Kino.

Wobei der US-Räuber, der Ende der 90er über die Dächer in unzählige McDonald’s-Filialen eingestiegen ist, nur bedingt in die Riege skrupelloser Killer passt, wurde er von Zeugen doch stets als äußerst höflich beschrieben. Sein gewaltloses Anliegen: Finanznöte beseitigen, Ehe und Ruf als guten Vater retten. US-Regisseur Derek Cianfrance („The Place beyond the Pines“, „I Know This Much is True“) hat sich nun dieser grotesken True-Crime-Geschichte angenommen und schickt Channing Tatum („Blink Twice“) als „Der Hochstapler – Roofman“ auf die Dächer der Fast-Food-Kette und in die hohle Wand eines Toys “R” Us, wo sich Manchester nach einem Gefängnisausbruch versteckt gehalten hat. Von dort aus greift er nicht nur in das mit eiserner Hand von Mitch (Peter Dinklage, „The Toxic Avenger“) geführte Tagesgeschäft des Spielzeugladens ein, sondern geriert sich als Robin Hood, der so über Umwege an Leigh (Kirsten Dunst, „Civil War“) gerät und plötzlich gleich mehrere Doppelleben zu meistern hat. Die Frage, ob man nun einen verurteilten Verbrecher mögen darf und ob der Zweck jedwede Mittel heiligt, bleibt wie Tatums Figur selbst von ambivalenten Gefühlen überschattet. Aber fest steht: Mit so viel Mühe wurden selten gleich zwei Familien belogen und im Stich gelassen.