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„Der Meister und Margarita“: Der Teufel kommt über Moskau

Das politische Fantasydrama „Der Meister und Margarita“ mit August Diehl in der Rolle des Teufels startet jetzt in den Kinos.
Das politische Fantasydrama „Der Meister und Margarita“ mit August Diehl in der Rolle des Teufels startet jetzt in den Kinos. (Foto: Capelight Pictures)

Vor dreieinhalb Jahren wurde er gedreht: Jetzt – ein Jahr nach Russland – startet die Bulgakow-Verfilmung „Der Meister und Margarita“ von Michail Lockshin mit August Diehl in der Hauptrolle auch bei uns.

Erst fehlten Gelder für die Postproduktion, dann überfiel Russland die Ukraine, und schließlich waren sich in Russland die Filmkritiker und der Kreml nicht einig, was von Michael Lockshins Film zu halten sei. Dann aber wurde „Der Meister und Margarita“ mit August Diehl („Der Pass – Staffel 3“, „München – Im Angesicht des Krieges“) in der Hauptrolle zum riesigen Kinoerfolg in Russland – das war vor über einem Jahr. Jetzt endlich – dreieinhalb Jahre nach seiner Fertigstellung – kommt das politische Fantasydrama nach dem gleichnamigen Roman von Michail Bulgakow bei uns in die Kinos.

Michael Lockshins Verfilmung „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakows gleichnamigem Roman hätte – analog gesagt – beinahe nie das Licht der Projektoren gesehen: 2021 gedreht, kam er nach drei Jahren Produktionszeit 2024 doch noch in die russischen Kinos – hochgelobt von Kritikern, von offizieller Seite als antirussisch gebrandmarkt und gleichzeitig ein Publikumsmagnet. Und in der Tat ist dieser Film in seiner Mischung aus politischer Satire, Fantasy und teuflischer Abrechnung mit dem totalitären System des Stalinismus so zeitgemäß, dass es ein ganz heißes Eisen wäre, ihn nachträglich in Russland zu verbieten. Die Geschichte einer unglücklichen Liebe zwischen dem Meister (Jewgeni Zyganow, „Sturm auf Festung Brest“) und Margarita (Julija Snigir, „Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben“), einer brutalen künstlerischen Zensur und der daraus folgenden Flucht in den Wahnsinn ist im Film drastisch wie ergreifend wiedergegeben.

„Der Meister und Margarita“ mit August Diehl in der Rolle des Teufels kommt jetzt in die Kinos.
„Der Meister und Margarita“ mit August Diehl in der Rolle des Teufels kommt jetzt in die Kinos. Foto: Foto: Capelilght Pictures

August Diehl aber – hier das Interview, das kulturnews mit ihm führte – verleiht seiner Figur Woland, dem Teufel, der Moskau heimsucht, eine derart positive Aura, dass man diesen Bösewicht mit etwas schwarzem Humor durchaus auch als charmanten, strafenden Engel sehen kann. Regisseur Michael Lockshin, der mit „Der Meister und Margarita“ nach „Silver Skates“ überhaupt erst seinen zweiten Langfilm gedreht hat, verdichtete die Handlung des Romans: Während der Binnenroman „Pilatus“ im Film zum verbotenen Bühnenstück wird (Claes Bang („The new Look“, „Wilhelm Tell“) spielt Pilatus), verschmilzt Lockshin den Meister und den Schriftsteller Michail Bulgakow zu einer Figur und lässt den Film auf gleich zwei Ebenen enden, wozu hier aber weiter nichts verraten werden soll. Wer mehr Verfilmungen von Michael Bulgakow sehen will: „Aufzeichnungen eines jungen Arztes“ wurde mit Jon Hamm in der Hauptrolle unter dem englischen Titel „A young Doctor’s Notebook“ verfilmt.

 

 

 

 

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