„Die Gabe der Lüge“ von Val McDermid
„Die Gabe der Lüge“ ist bereits der siebte Fall für die Edinburgh-Ermittlerin Karen Pirie, und Val McDermid nutzt ihr geniales Verwirrspiel um Fälschung, Betrug und den vermeintlich perfekten Mord auch für augenzwinkernde Seitenhiebe gegen die Krimiszene.
Nach der Lektüre von „Die Gabe der Lüge“ fragt man sich, was Val McDermid in ihrer Garage verbirgt.
„Die Gabe der Lüge“ von Val McDermid ist unsere Krimiempfehlung der Woche.
Wie bei allem, sollte man sich auch bei Verbrechen an die Profis halten: einfallsreiche Menschen, die Kriminalromane schreiben. Tartan-Noir-Autorin Val McDermid spielt mit dieser Idee im mittlerweile siebten Fall ihrer Edinburgh-Ermittlerin Karen Pirie. Da scheint sich jemand detailgenau bei einer Plot-Idee des (fiktiven) Romanautors Jake Stein bedient zu haben, um eine Studentin zu entführen. Für Pirie und ihr eingespieltes Team stellt sich im April 2020 neben dem Covid-Lockdown jedoch das Problem, nur eine unvollständige Vorlage für diese Tat zur Verfügung zu haben. Stein konnte vor seinem Tod das Roman-Manuskript nicht vollenden. So fehlen Karen Pirie wichtige Hinweise, mit denen sie den Entführer denkbar leicht überführen könnte.
Nun ist Schottland ja aber für seine Noir-Autorendichte bekannt, und da bietet sich Steins Konkurrent Ross McEwen mit seiner Expertise an. Doch wie in Steins Geschichte findet sich ausgerechnet in dessen Garage die Leiche der Studentin … Val McDermid nutzt ihr geniales Verwirrspiel um Fälschung, Betrug und den vermeintlich perfekten Mord zugleich für augenzwinkernde Seitenhiebe gegen die Krimiszene. Dieser wird ja nachgesagt, auch gerne autobiografische Elemente in Romanen zu verwenden. Vielleicht sollte jemand mal in McDermids Garage nachschauen …?
Neben „Die Gabe der Lüge“ haben wir weitere Krimis von Val McDermid besprochen. Lesen Sie auch unsere Rezensionen zu „1989 – Wahrheit oder Tod“ und „1979 – Jägerin und Gejagte“.