„Die Rückseite des Lebens“ von Yasmina Reza

„Die Rückseite des Lebens“ von Yasmina Reza ist ein Buch von packender Dunkelheit, in seiner Nüchternheit umso wirkungsvoller.
In „Die Rückseite des Lebens“ von Yasmina Reza geht es oft um das Alter, den Tod, die Vergänglichkeit.
Es ist eine ungewöhnlliche Mischung, die die französische Dramatikerin und Schriftstellerin Yasmina Reza uns mit dem neuen Buch vorlegt. Vignetten aus ihrem eigenen Leben (Reza trifft Imre Kertész, Luc Bondy, Bruno Ganz) und ihrer Kindheit, Alltagsbeobachtungen in Venedig, Dokumentationen von französischen Strafprozessen, bei denen sie Beobachterin war.
Oft geht es um das Alter, den Tod, die Vergänglichkeit, im Grunde auch in den Gerichtstexten, die mal von Nicolas Sarkozy, meist von Müttermorden an den eigenen Kindern erzählen, von Massakern an ganzen Familien, von Unfällen bei der Seenotrettung. Eine ungeheure Tragik ist diesen Schicksalen inne, und Reza geht ein ums andere Mal die Justiz an, die mit schnöden Fakten, Zahlen und Paragrafen dem beizukommen versucht, was das Leben auf der Negativseite des Habens für seine Empfänger bereithält, und was sich der Beurteilung durch eine Judikative im Grunde entzieht: Verzweiflung, Schicksal, Ausweglosigkeit. Ein Buch von packender Dunkelheit, in seiner Nüchternheit umso wirkungsvoller.
Mit „Die Rückseite des Lebens“ hat es Yasmina Reza auf unsere Liste der besten Bücher im Mai 2025 geschafft.