Schulexperiment geht schief: „Die Welle“ bei One
Um seiner Klasse Faschismus beizubringen, gründet Lehrer Wenger eine Bewegung. Die läuft schnell aus dem Ruder …
Heute bei One und bis 1. Juli in der ARD-Mediathek: Schon wieder Nazis! So stöhnen nicht nur die Schüler:innen in der Klasse, sondern auch Lehrer Wenger (Jürgen Vogel) selbst, der sich lieber mit Anarchismus auseinandergesetzt hätte. Sie wüssten schon alles über den Nationalsozialismus, tönen seine Schüler:innen, und seien gegen derartige Verführungen längst gefeit. Da kommt Wenger eine Idee. Er startet ein Experiment, bei dem er eine Bewegung namens „Die Welle“ aus der Taufe hebt. Mitglieder verschreiben sich Disziplin und Zusammenhalt, tragen Uniformen, haben ein eigenes Symbol und einen eigenen Gruß. Immer mehr Jugendliche begeistern sich für „Die Welle“, die anfangs auch Gutes mit sich bringt – zum Beispiel sorgt sie bei Außenseiter Tim (Frederick Lau) für mehr Selbstbewusstsein.
Doch schnell wird die Eigendynamik der Gruppe immer gefährlicher. „Welle“-Mitglieder grenzen andere Schüler:innen aus, es kommt zu ersten Konfrontationen. Schülerin Karo (Jennifer Ulrich), die der Bewegung skeptisch gegenübersteht, fühlt sich bedroht. Ihr Freund Marco (Max Riemelt) ist sicher: „Die Welle“ ist harmlos. Als sich die Woche ihrem Ende nähert, erkennt Wenger jedoch, dass er womöglich längst die Kontrolle verloren hat …
„Die Welle“ beruht auf einer wahren Geschichte … allerdings auf Umwegen: 1967 hat der US-Lehrer Ron Jones ein ähnliches Experiment durchgeführt, das 1981 von Morton Rhue in einem Roman verarbeitet wurde. Für die Verfilmung von „Die Welle“ verlegte Regisseur Dennis Gansel die Geschichte 2008 in die Gegenwart – und nach Deutschland. Wie realistisch das Szenario gerät, darüber war die Kritik damals geteilter Meinung. Doch die Leistung der Schauspieler:innen wurde durchgängig gelobt.