„Die Welt existiert nicht“: Mord und Schwulenhass in der Provinz
Auf Arte und in der Mediathek: Der Journalist Adam Vollmann kehrt wegen eines Mordes in seine Heimatstadt zurück. Er war in seiner Jugend in den Mord-Verdächtigen verliebt. Eine Konfrontation mit der Vergangenheit.
Regisseur Erwan Le Duc („Unter Kontrolle“) hat mit „Die Welt existiert nicht“ (Arte und Arte-Mediathek) einerseits einen Thriller gedreht, andererseits eine Dramaserie, in der die Suche nach der Wahrheit die Handlung ausmacht. Mittendrin: Adam (Niels Schneider, „Ein Glücksfall“). Der Journalist stellt sich seiner eigenen Vergangenheit.
Adam Vollmann ist Onlinejournalist für eine große Pariser Tageszeitung. Als in der nordfranzösischen Provinzstadt Guerches-sur-Isoire ein gewisser Axel Challe eine Schülerin ermordet haben soll, lässt er sich sofort für einen Hintergrundbericht dorthin schicken Adam war seit 20 Jahren nicht mehr dort, in Wirklichkeit heißt er Corentin Mantel und war schwer in Axel verliebt, als beide noch dort zur Schule gingen. Axel, damals vielversprechendes Tennistalent und jetzt Inhaber eines Computerladens, ist untergetaucht, und Adam recherchiert unerkannt den Fall für einen großen Artikel. Erwan Le Duc erzählt – ästhetisch geschickt mit Zeitebenen spielend – eine Coming-of-Age-Geschichte, geprägt von Schwulenhass und Gewalt, heimlicher Annäherung und sexuellem Begehren in der Provinz. Doch sind Adams Erinnerungen richtig? Stimmt, das die Dorfbevölkerung über Axel erzählt? Der Vierteiler „Die Welt existiert nicht“ spielt geschickt mit der Wahrheit. Das Drehbuch für „Die Welt existiert nicht schrieb Erwan Le Duc gemeinsam mit Mariette Désert, die auch das Drehbuch für „Passagiere der Nacht“ verantwortete.