„Die Witwe Clicquot“: Wie der Champagner erfunden wurde
Nach dem Tod ihres Mannes erbt die Witwe Clicquot seine Weinberge – und wird zur Erfinderin des modernen Champagners.
Nach dem tragischen Tod ihres Mannes wird Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin (Haley Bennett) im Jahr 1805 zur Hüterin seiner Weinberge – und seines Traums, den besten Champagner zu keltern. Gegen den Willen ihres Schwiegervaters führt die Witwe die Geschäfte fort und muss sich dabei gegen das Patriarchat behaupten, nur der Weinhändler Louis Bohne (Sam Riley) ist auf ihrer Seite. Unermüdlich und selbstbewusst arbeitet sie an revolutionären Techniken, die ihren Champagner zum wichtigsten Schaumwein überhaupt machen werden.
Regisseur Thomas Napper hat einst Joe Wright, der hier auch produziert hat, bei Filmen wie „Stolz und Vorurteil“ und „Abbitte“ assistiert, doch seine Mischung aus Kostümfilm, CEO-Verklärung und Liebesdrama erreicht nicht ganz die Höhen dieser Vorbilder. Vielleicht, weil er wahre Begebenheiten in das Korsett einer schlüssigen Geschichte zwingen muss – eine Aufgabe, die durch das durch Zeitsprünge durchsetzte Narrativ eher erschwert wird: Ein emotionaler Flashback zu glücklicheren Tagen wird gefolgt von einer heiteren Szene in der Gegenwart, die wiederum vom Krieg unterbrochen wird, sodass nie Zeit genug für ein Gefühl bleibt. Dabei ist die Entwicklung der wegweisenden Champagnertechnik durchaus faszinierend – fast wünscht man sich zu „Die Witwe Clicquot“ noch eine Dokumentation zum Thema.