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Doku-Tipp: „Der ehrwürdige W.“

Der ehrwürdige W.
(Foto: Les Films de Losange)

Der Mönch Ashin Wirathu ist in Myanmar eine hoch angesehene Persönlichkeit – und befeuert den Völkermord an den muslimischen Rohingya.

Aktuell ist Myanmar vor allem wegen des andauernden Militärputsches in den Schlagzeilen. Die Grausamkeiten können vergessen machen, dass das Land schon seit längerem in der Kritik steht – selbst die ehemalige Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist nicht davor sicher. Die Rede ist von dem Genozid an der muslimischen Minderheit der Rohingya. Sie werden in Myanmar, das zu fast 90 % buddhistisch ist, systematisch verfolgt, unterdrückt, ermordet. Dabei gilt der Buddhismus bis heute oft als eine Religion des Friedens. Wie er trotzdem für mörderische Propaganda missbraucht werden kann, zeigt die Dokumentation „Der ehrwürdige W.“.

Im Zentrum steht der buddhistische Mönch Ashin Wirathu. Er ist in seiner Heimat hoch angesehen, vertritt aber extrem gefährliche Positionen. So hetzt er gegen die Rohingya und bezichtigt sich der Verschwörung gegen die buddhistische Mehrheit. Seine Hasspredigen spricht er dabei ganz offen aus und hat eine enorme Reichweite in den sozialen Netzwerken entwickelt.

Filmemacher Barbet Schroeder hat mit „Der ehrwürdige W.“ seine sogenannte „Trilogie des Bösen“ abgeschlossen. Im ersten Teil ging es um den ugandischen Diktatoren Idi Amin, im zweiten um einen Anwalt, der Kriegsverbrecher und Terroristen verteidigte. Nun bietet er einen nahen, unverfälschten Blick auf einen politischen Hassprediger, dessen Worte zu einem Völkermord beitragen.

„Der ehrwürdige W.“ läuft am 24. März auf arte. Bis zum 30. März ist der Film in der Mediathek verfügbar.

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