Doku-Tipp: „Rechts und Radikal“ im Ersten und in der Mediathek

Die Dokumentation stellt die Frage, wieso ausgerechnet im Osten Deutschlands rechtsextremistische Tendenzen besonders stark zu sein scheinen.
Als die Pegida-Märsche in Dresden losgingen, war sie wieder da, die alte Frage: Was macht Rechtsradikalismus ausgerechnet in Ostdeutschland so erfolgreich? Jahre später sitzt die AfD in allen Parlamenten, hat im Osten aber noch immer die Nase vorn. In der Dokumentation „Die Story im Ersten: Rechts und radikal – Warum gerade im Osten?“ begeben sich die Autor*innen Birgit Wärnke und Julian Feldmann auf eine Spurensuche. Die reicht weit zurück – bis in die Zeit, als Deutschland noch geteilt war.
Denn auch in der DDR gab es, trotz nominell antifaschistischer Staatsdoktrin, immer Nazis und Rechtsextremist*innen. Der ehemalige DDR-Polizist Bernd Wagner spricht von 15 000 Faschist*innen. Mit drei von ihnen sprechen Wärnke und Feldmann, darunter Arnulf Priem (Foto), der nach einer Inhaftierung in der DDR vom Westen freigekauft wurde. Nach dem Umzug in die Bundesrepublik schloss er sich der NPD an. Aber auch weitere Zeitzeugen, AfD-Politiker und der Rapper Testo, im Osten aufgewachsen, kommen in der Dokumentation zu Wort. Auf diese Weise wollen die Autor*innen nachzeichnen, wie sich rechtsextremistisches Gedankengut immer weiter verbreiten konnte. Dabei beziehen sie auch bisher unveröffentlichte Stasi-Dokumente in ihre Recherche ein.
„Die Story im Ersten: Rechts und radikal – Warum gerade im Osten?“ läuft am 14. 12. um 22.50 Uhr im Ersten. Danach ist sie in der ARD-Mediathek verfügbar.