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„Drops of God“: Apple TV+ steigt in den teuersten Weinkeller der Welt

Drops of God Apple TV+
Die Serie „Drops of God“ startet jetzt auf dem Streamingportal Apple TV+. (Foto: Apple TV+)

Mit der Serie „Drops of God“ zeigt Apple TV+ ein Familiendrama im Umfeld eines verstorbenen Weinexperten. Oft mutet sie wie ein Thriller an.

Im Mittelpunkt der Serie „Drops of God“, die jetzt auf Apple TV+ startet, stehen die in Paris lebende Camille Léger (Fleur Geffrier, „Das Boot“) und der in Tokio lebende junge Weinkenner Issei Tomine (Tomohisa Yamashita, „Tokyo Vice“). Zusammengeführt werden die beiden durch Camilles Vater Alexandre Léger, der gleich zu Beginn der Serie stirbt und ein äußerst seltsames Testament hinterlässt: Camille und Issei müssen gegeneinander antreten und einen von Alexandre gestalteten Weintest bestehen. Wer den Test gewinnt, erbt alles: Das riesige Haus in Tokio samt der weltweit teuersten und besten Weinsammlung im Keller und die Weingüter in Frankreich. Camille ist entsetzt, Issei in seinem stoischen Gleichmut aber bleibt undurchschaubar. Er ist der beste Schüler in einem Seminar gewesen, das Alexandre geleitet hatte bis zu seinem Tod.

Am meisten erfährt man zunächst von Camille. In Rückblenden ist zu sehen, dass ihr Vater sie auf seinem französischen Weingut schon als Achtjährige im Weinkeller in der Geschmacks- und Geruchsbestimmung und deren Einprägung im Gedächtnis trainierte. Später und noch immer im Alter unter Zehn musste sie teuerste Weine riechen und schmecken und Traube, Weingut, Lage und Jahrgang bestimmen – allerdings musste sie den Wein immer sofort ausspucken und durfte ihn so wie die Weinexperten nie runterschlucken. Dennoch entzog ihre Mutter sie ihrem Vater, als das heimliche Training aufflog.

Camille ist umso empörter, als sie seit dieser Zeit nie Alkohol getrunken hat. Von geringsten Mengen bekommt sie heftiges Nasenbluten und fällt ihn Ohnmacht. Wie soll sie je den Test bestehen? Schon bei der Öffnung des Testaments muss sie einen Wein verkosten – das Ergebnis ist ein Fiasko. In vier Wochen soll der Zweikampf mit Issei Tomino fortgesetzt werden, und die japanischen Medien stürzen sich auf diesen öffentlich ausgetragenen Erbschaftskampf.

Drops of God“ ist jedoch weitaus mehr als nur eine nerdige Serie teuerste Weine, große Weingüter und japanische Freaks, die sich einer aus Europa stammenden Tradition verschrieben haben. Die Serie ist auch ein hochkomplexes Familiendrama über drei Jahrzehnte, viel komplexer, als man in den ersten Folgen des Achtteilers meinen möchte. „Drops of God“ ist außerdem eine Serie über bildhaftes Gedächtnis, über Gehirnaktivitäten bei der Bestimmung von Geruch und Geschmack und der Verbindung zum Sprachzentrum. Über die Wiedererkennung von ausdifferenzierten Geschmackstkombinationen und ihren Vorkommen in erlesenen Weinen mit geringer Flaschenstückzahl. In der Summe aber mutet „Drops of God“ manchmal an wie ein Gesellschaftsthriller.

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