Ego-Massage: Do Nothing machen aus dem Hadern eine Tugend
Mit „Snake Sideways“ hat die Indieband ein Album über die Unmöglichkeit ein Album zu schreiben veröffentlicht – geht wohl doch. Hier mehr zur Tour.
Do Nothing: Deutschland-Tour 2023 in Hamburg, Berlin, Köln
„Einige Leute sind Feuerwehrmänner, während ich meine ganze Zeit damit verbringe, mein eigenes Ego zu massieren.“ So hart wie Do-Nothing-Sänger Chris Bailey hier mit sich ins Gericht geht, ist es kaum verwunderlich, dass „Snake Sideways“, das Debütalbum der Indieband, beinahe gar nicht erschienen ist. Doch Bailey hat aus der Not eine Tugend gemacht und aus dem eigenen Hadern einen lyrischen Leitfaden gesponnen: „Snake Sideways“ ist im Grunde ein Album über die Unmöglichkeit, ein Album zu schreiben.
Das klingt erstmal sehr nach einem Meta-Feuerwerk, doch bei genauerem Hinhören entdeckt man auch ganz lebensweltliche Themen wie Medienkonsum, Glücksspiel und Amerikas Umgang mit der AIDS-Krise. Zum Glück hatte der von Schreibblockaden geplagte Bailey noch seine Bandkollegen Kasper Sandstrom (Gitarre), Charles Howarth (Bassist) und Andrew Harrison (Schlagzeug) an seiner Seite, die das Drama in tanzbaren No Wave gekleidet haben.