„Ein Dandy in Aspik“ von Derek Marlowe
Mit „Ein Dandy in Aspik“ aus dem Jahr 1966 hat Derek Marlowe zum ersten Mal die Hauptfigur eines Spionagethrillers mit einem sowjetischen Agenten besetzt.
Mit „Ein Dandy in Aspik“ landete Derek Marlowe im Jahr 1966 einen weltweiten Bestseller, der schnell verfilmt wurde.
„Ein Dandy in Aspik“ von Derek Marlowe ist unser Krimitipp der Woche.
Gibt es etwas Schöneres, als im London der Swinging Sixties ein Dandyleben führen zu können? Alexander Eberlin hüllt sich in feinstes Tuch, wird von einem Diener bekocht, und abends langweilt sich der exzentrische 36-Jährige stilvoll mit einem Chivas in der Hand auf den Partys der versnobten Oberschicht. Der wortkarge Eberlin führt jedoch mehr als nur ein Leben: Eigentlich heißt er Krasnevin, wurde in Russland geboren und schon im jungen Alter mit falscher Identität in die richtigen Kreise Englands eingeschleust. Dort dient er nun als Agent beim britischen Geheimdienst – allerdings mehr dem sowjetischen Generalsekretär als der Queen. Für seinen langweiligen Schreibtischjob fehlt Doppelagent Eberlin mittlerweile genauso der Enthusiasmus wie für die Killeraufträge aus Moskau, bei denen er schon einige britische Agenten eliminiert hat und zuletzt sogar seinen Maserati schrotten musste. Eberlin bittet seinen russischen Kontaktmann Pavel um die Rückkehr ins Heimatland, bekommt aber nur ein „Njet“ als Antwort. Zudem erteilt ihm sein britischer Vorgesetzter den Auftrag, mit dem erfahrenen Killer Gatiss endlich den Maulwurf Krasnevin in Berlin aufzuspüren und zu erledigen. Bei der Jagd auf sich selbst versucht Eberlin, dem misstrauischen Gatiss zu entkommen und durch den eisernen Vorhang in den Osten rüberzumachen. Doch wem außer seiner Browning kann Eberlin noch vertrauen?
Derek Marlowe (1938–1996) schrieb seinen Debütroman in nur vier Wochen und landete mit der Veröffentlichung im Jahr 1966 gleich einen weltweiten Bestseller, der schnell verfilmt wurde („A Dandy in Aspic“/„Todestanz eines Killers“, 1968) und zum Klassiker avanciert ist. Auf dem Zenit der Geheimdienstwelle stand so erstmals ein sowjetischer Agent als Hauptfigur im Mittelpunkt einer Story, die das Genre mit feinem ironischem Humor und einer melancholischen Nonchalance bereicherte.
Mit „Ein Dandy in Aspik“ hat es Derek Marlowe auf unsere Liste der besten Krimis im Februar 2024 geschafft.