„Ein Gentleman in Moskau“: Luxuriöser Kerker auf Paramount+
Parmaount+ geht mit der neuen Serie „Ein Gentleman in Moskau“ in die Sowjetunion der 1920er Jahre, genauer gesagt: ins dortige Hotel Metropol, wo die Bolschewisten den Grafen Rostov in einer Dachkammer gefangenhalten.
Das Hotel Metropol in Moskau hat schon lange eine ikonische Bedeutung. In der Serie „Ein Gentleman in Moskau“ (ab 17. 5. auf Paramount+) entkommt der fiktive Graf Alexander Rostov (Ewan McGregor) nach der Oktoberrevolution der Ermordung, darf aber in den kommenden Jahren seine Suite im Hotel Metropol nicht verlassen.
Schon der gleichnamige Roman des US-Schriftstellers Amor Towles war ein Erfolg, jetzt startet die Serienadaption des Regisseurs Sam Miller („I may destroy You“, „Luther“). Die Handlung der Serie „Ein Gentleman in Moskau“ ist schnell angerissen: Graf Alexander Rostov, (Ewan McGregor („Obi-Wan Kenobi“, „T2 Trainspotting“) wird nach der russischen Revolution zwar nicht sofort verhaftet, aber im Jahr 1921 schließlich doch. Das Gericht verurteilt den Adeligen nicht zum Tode, verbannt ihn aber in eine Dienstbodendachkammer des Moskauer Luxushotels Metropol. Der Grund: Rostow soll vor Jahren ein revolutionäres Gedicht verfasst haben, was er Graf – er will ja leben – nicht abstreitet. Und so ist er der einzige Adelige in der noch jungen Sowjetunion, der leben darf, wenn auch in einem karben, kleinen Raum inmitten einer luxuriösen Umgebung. Während draußen vor der Hoteltür, wohin er bei Androhung der Todesstrafe seinen Fuß nicht setzen darf, die Revolution ihre Kinder frisst, begegnet der Graf im Hotel beim Dinner oder einem Drink inter der Folge unterschiedlichsten Menschen und genießt diesen erzwungenen Mikrokosmos szusehends. Unter anderem der Schauspielerin Anna Urbanova (Mary Elizabeth Winstead, „Ahsoka“), mit der schon bald was zu gehen scheint, außerdem begegnet er der etwas vorlauten Lütten Nina (Alexa Goodall), die später als Erwachsene mit eigener Tochter noch immer im Hotel absteigen wird. Das Kind zeigt ihm allerhand Geheimgänge des Hotels und hinterlässt dem Grafen bei ihrem Abschied einen Generalschlüssel des Hotels, so dass Alexander Rostov, für seine Freunde nur Sascha, fortan innerhalb des Hotels alle Türen offenstehen. „Ein Gentleman in Moskau“ ist nach eineinhalb gesichteten Folgen eine oft märchenhaft anmutende Geschichte voller Eskapismus – das revolutionäre Leben tobt ja draußen – und voller Liebe und Wärme. Wenn nicht gerade der ihm Übles wollende Geheimpolizist Osip Gelebnikov (Johnny Harris) auftaucht und Rostov verhört …