„Eine ganz gewöhnliche Frau“: Russische Drama-Komödienserie in der Arte-Mediathek
„Eine ganz gewöhnliche Frau“ in der Arte-Mediathek: Die russische Serie zeigt das spannende Doppelleben einer Familienmutter und Zuhälterin.
Marina (Anna Mikhalkova) besitzt einen Blumenladen, lebt in einer etwas eingerosteten Ehe mit ihrem Ehemann Artyom (Eugeniy Griskovets) und erwartet ihr drittes Kind. Sie scheint eine ganz gewöhnliche Frau (alle neun Folgen ab sofort in der Arte-Mediathek) zu sein – doch der Schein trügt. Hinter der kleinbürgerlichen Fassade versteckt sich eine abgebrühte Zuhälterin.
Marinas Leben ist bloße Tarnung für ein dreckiges Millionengeschäft: Zwischen heimeligem Kindergeburtstag und Ultraschalluntersuchung im Krankenhaus versteigert Marina die Jungfräulichkeit junger Russinnen für fünfstellige Beträge über Telegram, ohne mit der Wimper zu zucken. Doch die alltäglichen Probleme machen auch nicht vor der eiskalten Matriarchin halt. Eine pubertierende Tochter, eine kaputte Ehe und schwerwiegende Probleme mit ihrem ungeborenen Baby bugsieren Marina immer wieder gefährlich nah an den Rand eines Burn-Outs. Als schließlich Sweta, eines ihrer „Mädels“, tot in einem Hotelzimmer aufgefunden wird, muss sie sich schnell etwas einfallen lassen.
„Eine ganz gewöhnliche Frau“ in der Arte-Mediathek streamen
Die russische Drama-Komödie Eine ganz gewöhnliche Frau besticht durch spitzen, schwarzen Humor. Schlagfertige, selbstbewusste, unantastbare Frauen stehen hierbei im Mittelpunkt: Marinas älteste Tochter, die versucht, sich ihren eigenen Lebensweg freizumachen, die Liebhaberin von Artyom, die sich nimmt, was sie will, und schließlich Marina selbst. Die Serie macht jedoch keinen Hehl daraus, dass all die starken Frontfrauen der Serie in einer zutiefst patriarchalen Gesellschaft leben.
Keine der Figuren ist wirklich eindeutig, und das macht die Serie so intensiv. Jeder der Frauen ist ständig am Ausloten, Hadern und Kämpfen. Anna Mikhalkova verkörpert die Mitvierziger-Matriarchin mit ihrem stressigen Doppelleben sehr nuanciert und nahbar. Nicht umsonst wurde die 48-Jährige beim Festival Séries Mania 2018 als „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet und gewann 2019 den russischen TEFI-Award 2019 als beste Schauspielerin in der Kategorie TV-Film/Serie.