Die Stimmen der Jugend
Wenn wir den Planeten noch retten wollen, müssen wir endlich auf die Generation Greta hören. Der Wettbewerb „Dein Song für EINE WELT!“ setzt genau das um.
Dylan, Springsteen, Die Ärzte: Geht es um politische Themen, hören wir immer noch vor allem auf die bewährten Musiker*innen. Doch das muss nicht so bleiben – zumindest, wenn es nach den Organisator*innen von „Dein Song für EINE WELT!“ geht. Hinter dem Wettbewerb steht Engagement Global: Service für Entwicklungsinitiativen. Im Frühjahr geht der Songcontest in die nächste Runde: Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 25 Jahren schreiben Songs über die Weltlage und werden von einer fachkundigen Jury beurteilt. Einsendeschluss für die neuen Songs ist der 16. Juni 2021.
„EINE WELT“: Das dritte Album
Am Ende winken den Gewinner*innen nicht nur Preise wie Studioaufnahmen oder ein professionell produziertes Video, die besten Lieder werden zudem auf einer Compilation gesammelt. Was für vielseitige Ideen dabei zusammenkommen, beweist das „EINE WELT Album VOL. 3“, das nach dem letzten Wettbewerb entstanden ist. Den konnte letztlich das Duo Byrd & Ward (Foto) mit seinem Song „Molotov zum Blumenstrauß“ für sich entscheiden. Darin treten die beiden Rapper in John Lennons Fußstapfen und entwerfen eine Utopie, die für kurze Zeit gar nicht so unerreichbar scheint: „Stell dir vor, Edward Snowden kriegt ’nen Ehrentitel / Stell dir vor, sie bombadier’n den Jemen jetzt mit Lebensmitteln.“ Der Titel des Songs bezieht sich auf Banksys bekanntes Graffito „Flower Thrower“. Mit ihrer Straßenhymne haben sich Byrd & Ward gegen rund 500 Mitbewerber*innen durchgesetzt.
Thema universell, Genres vielfältig
Die restlichen Songs sprechen ähnliche Probleme an, bewegen sich aber durch die unterschiedlichsten Genres, auch wenn Deutschrap dominiert. Es gibt Folkpop zu hören („Ganz gleich“ von Blumen für Maud), Reggae („Kuchema Kwedu“ von Volcanic King), Klavierballaden (Ella Brambeer mit „One Day“) oder Rock („Immer weiter“ von Mikroschrei). Besonders spannend: die Gewinnertracks der Sonderpreise für Afrika und Lateinamerika, die eine ganz andere Perspektive mitbringen – und einen internationalen Sound. Am Ende des Albums hat man vielleicht nicht die Lösung für alle Probleme auf diesem Planeten, aber zumindest ist man sicher, dass die Jugend mit aller Kraft danach sucht. Und das reicht für den Moment aus, um Hoffnung zu schöpfen.