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„Emily“ auf DVD und Blu-ray

In ihrem Regiedebüt stellt sich Frances O’Connor vor, wie Emily Brontës „Sturmhöhe“ entstanden sein könnte – natürlich mit jeder Menge Tragik.

Von den drei Brontë-Schwestern, allesamt Autorinnen und schon zu Lebzeiten Sensationen, ist es bis heute Emily, die die Fantasie der Fans am meisten anregt. Ihr Roman „Sturmhöhe“ war dem zeitgenössischen Publikum zu wild und düster, selbst heute scheint er nicht recht zu dem strengen Umfeld zu passen, in dem er entstanden ist. Die Frage, die sich immer wieder stellt, macht Regisseurin Frances O’Connor in ihrem Film explizit, indem sie Charlotte Brontë ihre Schwester fragen lässt: Wie ist eine schüchterne Frau im 19. Jahrhundert dazu gekommen, sich eine derart düstere Geschichte auszudenken?

Die Antwort kennen wir nicht, also muss O’Connor sie sich ausdenken. Sie hat deutlich gemacht, dass „Emily“ keine Biografie ist, sondern nur inspiriert von wahren Begebenheiten. Im November lief der Film in den Kinos, nun gibt es ihn auf DVD und Blu-ray. Das Drama zeigt die junge Emily (Emma Mackey) als rebellische Außenseiterin, die allein durchs englische Moor stapft. Ihre ehemals enge Beziehung zu Charlotte leidet, seit Charlotte (Alexandra Dowling) weggezogen ist. Zunehmend flüchtet sich Emily in ihre Fantasie. Eine Affäre mit dem Vikar Weightman (Oliver Jackson-Cohen) bringt die lang vermisste Leidenschaft in ihr Leben, doch selbst ihm ist Emily bald zu intensiv. Eine Tragödie nimmt ihren Lauf …

Historisch belegt sind nur die Eckdaten, aber wer darüber hinwegsehen kann, findet in „Emily“ eine stimmige Tragödie, die O’Connor atmosphärisch inszeniert: Neben Mackey sind die karge Landschaft, die großen, leeren Häuser, die Wolken und Regentropfen die eigentlichen Stars des Films.

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