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„Far from nowhere“ von Josienne Clarke: Tradition neu gestimmt

Albumcover
„Far From Nowhere“ von Josienne Clarke

Josienne Clarke führt die britische Folk-Tradition weiter – reduziert, ehrlich und ohne nostalgische Weichzeichnung.

Wie viel Tradition muss sein? Als Folkmusikerin scheint die Marschrichtung klar: reduziert und analog; lieblich, wobei düstere Anklänge erlaubt sind. Als Sängerin und Gitarristin folgt Josienne Clarke diesen Vorgaben und schafft doch Abstand zur nostalgischen Verklärtheit. 2008 hat die Britin solo debütiert; Kooperationsalben in diversen Formationen sind gefolgt, bevor Clarke sich 2019 wieder auf sich selbst besonnen hat und seitdem fast jährlich eine neue Veröffentlichung präsentiert. „Far from nowhere“ ist in totaler Abgeschiedenheit in Schottland entstanden: Analog produziert knarzen die Gitarrensaiten, spurt das Tonbandgerät, wirkt Clarkes starke Stimme oft fragil.

Weniger, um dem Liebreiz zu genügen, als um sich mit den Herausforderungen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Clarke thematisiert mit Akkordeon und Drum Machine die Alltagszwänge als Mutter und Indiemusikerin („What do I do“), besingt heiser mit überlagernden Gesangsspuren „Tiny Bird’s Lament“ und wirkt überall dort, wo sie nicht an Joan Shelley oder Nick Drake erinnert, wie die zugänglichere Variante von Kolleginnen wie Gwenno oder Cate Le Bon.

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