Farhot: Schmerzhaft ehrlich mit „Feel ugly“
Der Hamburger Produzent vertont auf seinem neuen Album die Geschichte seiner Flucht aus Afghanistan. Bei der neuen Single geht es aber vor allem um den Kampf gegen sich selbst.
Farhot hat heute eine neue Single samt Video veröffentlicht. „Feel ugly“ heißt die neueste Auskopplung aus seinem kommenden Album „Kabul Fire Vol.2“, das am 29. Januar erscheint. Schaut euch den Clip hier auf unserer Seite an.
Wie „Feel ugly“ sofort deutlich macht, beschreitet Farhot auf seiner angekündigten Platte ganz neue Wege. Denn eigentlich kennt man ihn als einen der erfolgreichsten HipHop-Producer des Landes: So stammt bei weitem nicht nur der Beat zu Haftbefehls Hit „Chabos wissen wer der Babo ist“ von ihm. Auch mit anderen Größen des Deutschrap wie Max Herre oder Xatar hat Farhot gearbeitet, ganz zu schweigen von internationalen Künstler*innen wie dem britischen Rapper Kano oder Talib Kweli. Mit Bazzazian bildet er außerdem das Duo die Achse und produziert unter diesem Alias für Haftbefehl, Haiyti und Samy Deluxe.
Aber mit seinem neuen Projekt will Farhot etwas ganz anderes machen. Denn „Kabul Fire Vol.2“ erzählt die sehr persönliche Geschichte seiner Flucht aus Afghanistan mit seiner Familie. Auf dem Album erinnert sich der Produzent, sehnt sich zurück, mischt musikalische Einflüsse von dort und von hier. Dass das nicht immer eine fröhliche Geschichte ist, kann man sich denken.
Und das illustriert auch „Feel ugly“ hervorragend. In der ergreifenden Ballade geht es um Zweifel, Unsicherheit und Selbsthass. Auf dem Track ist der Gesang bzw. der Rap von Maverick Sabre und Tiggs Da Author zu hören. „,Feel Ugly‘ ist schonungslose Ehrlichkeit. Selbstreflektion. Verbitterung. Schmerz. Soul. Beide Interpreten höre ich hier in ihrer pursten Form. Ich schätze die Ehrlichkeit des Liedes“, sagt Farhot selbst über den Song.
Das Video stellt diesen Kampf gegen sich selbst bildlich dar, indem es die beiden Schauspielerinnen Tamika und Naomi Odhiambo gegeneinander antreten lässt, erst am Ende kommt die Versöhnung. Regie geführt haben Paulina Czienskowski und Valentin Hansen.